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39 Haushalte wegen Erdbeben bei Neapel evakuiert

Nach einem Beben der Stärke 4,4 bei Neapel am Montagabend sind 39 Familien in der Stadt Pozzuoli aus ihren Häusern evakuiert worden. Wegen des Erdstoßes seien Schäden an den Wohngebäuden gemeldet worden, teilte der Zivilschutz mit. Es gab keine Verletzten. Aus Sicherheitsgründen wurden einige Schulen in zwei Bezirken Neapels geschlossen. Die Behörden kontrollierten Gebäude sowie Bahngleise im Umfeld auf Beschädigungen.

Auch Teile des Frauengefängnisses von Pozzuoli wurden evakuiert. Mehrere Bürger verbrachten aus Angst vor weiteren Erschütterungen die Nacht im Auto. Einige Sporthallen in den Städten Pozzuoli und Bacoli wurden in Aufnahmezentren für die verängstigte Bevölkerung umfunktioniert. Laut dem Vulkanologen Mauro Di Vito, Direktor des Vesuv-Observatoriums des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV), sind weitere Erdbeben nicht auszuschließen.

Die Einwohner der Stadt sind bereits mit Beben vertraut. Den Einheimischen ist das als "Bradyseismus" bekannte Phänomen, bei dem sich die Erde je nach Füllung oder Entleerung von unterirdischen Magmakammern bewegt, bestens bekannt. Ein so starkes Beben war jedoch noch nie zuvor gemeldet worden. Geht es nach Experten, könnte es mit der hohen vulkanischen Aktivität in der Region Kampanien im Süden Italiens zusammenhängen.

Die Phlegräischen Felder, ein Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität in der süditalienischen Region Kampanien, werden seit geraumer Zeit von vielen kleinen Erdbeben heimgesucht. Meistens sind es kleine und kaum spürbare Erschütterungen, die die Erdkruste in dem Areal schwächen. Seit elf Jahren gilt für das Gebiet die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft. In den vergangenen Monaten kam es jedoch auch zu stärkeren Erdstößen. Zuletzt gab es vergangenen September ein stärkeres Erdbeben der Stärke 4,2.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach einem Erdbeben der Stärke 4,4 bei Neapel wurden 39 Familien in der Stadt Pozzuoli aus ihren Häusern evakuiert.
  • Es gab keine Verletzten, jedoch wurden einige Schulen geschlossen und Gebäude sowie Bahngleise auf Beschädigungen überprüft.
  • Laut Mauro Di Vito, Direktor des Vesuv-Observatoriums, sind weitere Erdbeben in der Region nicht auszuschließen.