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Zu russlandfreundlich: Internationale Kritik an Österreich

Immer noch kauft Österreich fast so viel Gas wie vor Russlands Einmarsch in die Ukraine. Die "New York Times" zitieren am Montag zahlreiche Expert:innen, die Österreich kritisieren. Österreichs Regierung sei zu russlandfreundlich, die OMV dürfe zu frei agieren.

"Ich denke nicht, dass sie genug tun", richtet da etwa Ann-Sophie Corbeau, Forscherin am Center on Global Energy Policy an der renommierten Columbia University, in den "New York Times" der OMV und der österreichischen Regierung aus. "Die Regierung zählt zu den russlandfreundlichsten Regierungen", so die Expertin.

Österreich beziehe immer noch fast so viel Gas aus Russland wie vor der Invasion in der Ukraine. Die meisten europäischen Länder hätten ihre Gas-Einkäufe in Russland in diesen 17 Monaten reduziert oder ganz eingestellt. Deutschland importierte 55 Prozent aus Russland, jetzt gar keines mehr. Polen, Bulgarien und Tschechien hätten ihre Importe ebenfalls fast gestoppt. 

Österreich hingegen erhielt noch im März 74 Prozent seines Gas-Bedarfs aus Russland, im Mai immer noch über 50 Prozent. Vor dem Krieg waren es rund 80 Prozent. "So lange Russland verkaufe, werde Österreich kaufen", erklärte schließlich OMV-Chef Alfred Stern, bemängeln auch die "New York Times". 

OMV kann zu frei handeln

"Die Zurückhaltung Wiens, rascher auf andere Energiequellen umzustellen, gibt Anlass zur Sorge, dass Österreich zu eng mit russischen Interessen verbunden bleibt", hält die US-Zeitung fest. So kritisiert in dem Bericht etwa Energieexperte Georg Zachmann vom Thinktank Bruegel in Brüssel, dass die OMV zu frei entscheiden könne, die Regierung sollte mehr eingreifen. Es sei ja im Interesse Österreichs und der europäischen Politik, das zu tun. 

Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) betonte, dass man bis 2027 von russischem Gas wegkommen wolle. Daran halte man fest.

ribbon Zusammenfassung
  • Immer noch kauft Österreich fast so viel Gas wie vor Russlands Einmarsch in die Ukraine.
  • Die "New York Times" zitieren am Montag zahlreiche Expert:innen, die Österreich kritisieren.
  • Österreichs Regierung sei zu russlandfreundlich, die OMV dürfe zu frei agieren.