Widerstand von "Kurier"-Belegschaft gegen "Exxpress"-Deal
Die "Kurier"-Digitalvermarktung K-Digital sei seit Februar exklusiver Vermarkter von "exxpress.at" und sorge auch für die technische Abwicklung und programmatische Umsetzung im Bereich Ad Operations. Auch die monatlich erhobenen ÖWA-Zahlen von "exxpress.at" würden künftig im Rahmen der Vermarktungsgemeinschaft gemeinsam ausgewiesen, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung.
Dieser Deal stößt nun aber auf massiven Widerstand durch den "Kurier"-Redaktionsausschuss und -Betriebsrat, wie PULS 24 erfuhr. Auch der "Standard" berichtet über den Widerstand. Möglicherweise ist der Vermarktungsdeal bereits Geschichte.
Antisemitische Karikaturen, Russland-Propaganda
Der "Exxpress" wurde von Ex-"oe24"- und Ex-"krone.at"-Chefredakteur Richard Schmitt mit Finanzierung durch Eva Schütz, Frau von Kurz-Großspender und -Geschätspartner Alexander Schütz, gegründet. Das ÖVP-nahe Portal fiel in der Vergangenheit wiederholt durch stark pro-russische Berichterstattung bis zur Propaganda sowie die Veröffentlichung von antisemitischen Karikaturen auf.
Das Online-Portal wurde mit über 700.000 Euro gefördert - ein Umstand, der Grünen-Mediensprecherin Eva Blimlinger zur Ankündigung strengerer Förderkriterien veranlasste. Auch die grüne Klubchefin Sigrid Maurer wollte die Förderung für den "exxpress.at" im PULS 24 Interview genauer prüfen.
Richtigstellung: In einer früheren Version des Artikel war zu lesen, dass eine "Exxpress"-Redakteurin wegen Holocaust-Verharmlosung gekündigt wurde. Das ist falsch. Schmitt warf seiner Redakteurin Relativierung des Nationalsozialismus vor, sie ihm arbeitsrechtliche und medienethische Verfehlungen. Beide Parteien einigten sich außergerichtlich.
Zusammenfassung
- Die "Kurier"-Digitaltochter K-Digital soll seit Februar auch das ÖVP-nahe Boulevard-Portal "exxpress.at" vermarkten, wurde am Mittwoch bekannt.
- Doch dieser Deal stößt auf heftigen Widerstand der "Kurier"-Belegschaft, wie PULS 24 erfuhr.