Unwetterschäden: Welche Versicherung zahlt was?

Abgedeckte Dächer, überflutete Keller, Hagelschäden und umgestürzte Bäume. Je nachdem, welche Schäden anfallen, ist dafür eine andere Versicherung zuständig. Viele Versicherungsprodukte sind jedoch unterschiedlich, deshalb empfiehlt es sich immer, in der eigenen Polizze nachzulesen oder beim Makler nachzufragen. 

Das Wichtigste: Schäden dokumentieren

Je besser man die Schäden am eigenen Hab und Gut dokumentiert, desto besser stehen die Chancen, dass eine Versicherung auch zahlt. Deshalb empfiehlt es sich - wenn das Unwetter vorbei ist und man in Sicherheit ist - Fotos und Videos zu machen und den genauen Hergang des Unwetters aufzuschreiben, bevor man womöglich wichtige Details vergisst. 

Auch die genauen Uhrzeiten können im Zweifelsfall wichtig sein, um nachzuvollziehen, welche Windgeschwindigkeiten für die Schäden gesorgt haben. Denn bei Schäden wegen eines Sturms (Wind über 60 km/h) sind die Deckungen anders als "nur" bei Schäden durch Starkregen. 

Welche Schäden zahlt die Eigenheimversicherung?

Die Eigenheim- oder Gebäudeversicherung deckt Schäden durch Naturgewalten am Gebäude selbst ab. Nicht automatisch mitversichert sind jedoch rein optische Schäden, wie Dellen auf Blechdächern oder ähnliches. 

Meist abgedeckte Naturgewalten sind etwa:

• Hagel
• Sturm über 60 km/h
• Regen
• Felssturz, Steinschlag und Erdrutsch

Weitere Objekte auf dem Grundstück wie das Gartenhäuschen, der Pool oder die Photovoltaik-Anlage müssen in der Regel jedoch explizit in die Versicherung mit aufgenommen werden, um auch im Versicherungsschutz umfasst zu sein. 

Achtung bei Naturkatastrophen: Begrenzter Schutz

Bei bestimmten Ereignissen berufen sich Versicherungen jedoch auf "höhere Gewalt" - dann gibt es nur festgelegte Höchstbeträge, die übernommen werden. Je nach Versicherung sind diese unterschiedlich. Ereignisse höherer Gewalt sind unter anderem: 

• Hochwasser
• Muren
• Erdbeben
• Lawinen

Was deckt die Haushaltsversicherung ab?

Die Haushaltsversicherung deckt alle beweglichen Gegenstände im Haus, beziehungsweise in der eigenen Wohnung ab. 

Wird das Dach durch Sturm oder Hagel als beschädigt und Regenwasser kommt deshalb ins Innere, zahlt üblicherweise die Haushaltsversicherung die Wasserschäden. Das Dach wiederum zahlt die Eigenheimversicherung. 

Gehen durch einen Sturm Fenster zu Bruch, deckt das grundsätzlich auch die Haushaltsversicherung und nicht die Eigenheimversicherung. 

Wann zahlt die Haftpflichtversicherung?

Die Privathaftpflicht ist Teil der Haushaltsversicherung, die Haus- und Grundbesitzhaftpflicht ist bei der Eigenheimversicherung dabei. Sie springt dann ein, wenn ein Schaden bei jemand anderem entsteht. Fliegt zum Beispiel der eigene Sonnenschirm in den Garten der Nachbarn und richtet dort einen Schaden an oder trifft gar eine Person, ist das ein Fall für die Haftpflichtversicherung. 

Wichtig dabei ist: Der Schaden muss unabsichtlich passiert sein. Ob man vielleicht doch Schuld daran hat, wird im Normalfall genau geprüft.  

Baum des Nachbarn fällt auf mein Haus: Wer zahlt? 

Wenn der Baum des Nachbarn auf mein Haus fällt und dort Schäden anrichtet, zahlt grundsätzlich die eigene Eigenheimversicherung. Wichtig dabei: Der Baum muss gesund gewesen sein. Sollte der Baum jedoch morsch gewesen sein oder der Nachbarn kam anderen Pflichten nicht nach, haftet er für den Schaden. 

Dann kann es auch passieren, dass die Versicherung die Leistung verweigert.

Schaden am Auto: Nur Haftpflicht reicht nicht

Wird das Auto durch Hagel, Bäume oder herumfliegende Gegenstände beschädigt, braucht man eine Kaskoversicherung (Voll- oder Teilkasko). Die verpflichtende Haftpflichtversicherung reicht dabei nicht aus, weil diese nur Ansprüche anderer wegen eines selbst verschuldeten Unfalls abdeckt.

Bei einem umgefallenen Baum könnte jedoch auch der Grundstücksbesitzer haften, wenn - wie vorhin ausgeführt - der Baum zum Beispiel morsch war.