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"Solidarbeitrag": Unbezahlter Urlaub statt Krankenstand

Ein Vorschlag von Hermann Talowski, Obmann der Fachgruppe Gewerbe und Handwerk in der steirischen Wirtschaftskammer, stößt auf Gegenwind. Für Krankenstände sollen seiner Meinung nach unbezahlte Urlaubstage geopfert werden.

Ob dieser Vorschlag nur bei Unfällen in der Freizeit oder auch bei Arbeitsunfällen gelten solle, müsse noch diskutiert werden, wird Obmann Talowski vom ORF-Steiermark zitiert. Bei seinem vorgeschlagenen Modell spreche er von einem Solidarbeitrag der Arbeitnehmer:innen. Sollte sich also ein:e Mitarbeiter:in in der Freizeit verletzen, so wäre es solidarisch, Urlaub dafür herzugeben.

Der Grund: der Unternehmer bezahle nämlich den gesamten Monat. Außerdem sollen Mitarbeiter dadurch kein Geld verlieren, sondern "nur Urlaubsanspruch"Talowskis Vorbild für dieses Modell sei Schweden.

Entgeltzahlungsfonds als Alternative?

Bei der Gewerkschaft kommt dieser Vorschlag nicht gut an. Sie weisen Talowskis Ideen "auf das Schärfste" zurück, schreibt ORF. Unter anderem bestehe bei der Umsetzung des Modells die Gefahr, Mitarbeitende krank in die Arbeit kommen könnten, wie Josef Pesserl, Präsident der Arbeiterkammer, zitiert wird.

Das Modell könnte nicht nur andere gefährden, sondern auch die eigene Genesung verzögern. Er schlage daher Entgeltfortzahlungsfonds vor, um unbezahlte Urlaube statt Krankenstände einzuführen.

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ribbon Zusammenfassung
  • Ein Vorschlag der Wirtschaftskammer Steiermark stößt auf Gegenwind bei Arbeitnehmer:innen.
  • Für Krankenstände sollen in Zukunft unbezahlte Urlaubstage geopfert werden.
  • Bei der Gewerkschaft kommt dieser Vorschlag nicht gut an. Sie weisen Talowskis Ideen "auf das Schärfste" zurück.