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Signa am seidenen Faden: Weitere Firmen könnten folgen

René Benkos Signa-Sanierung wackelt. Alles hängt von einer 500-Millionen-Finanzspritze ab, eine Signa-Tochter hat bereits Insolvenz angemeldet. Dabei könnte es aber nicht bleiben, selbst wenn der ganze Konzern pleite gehen sollte, sagt Wifo-Chef Felbermayr. Er glaubt, dass weitere Unternehmen folgen.

Die Signa-Sanierung hängt am seidenen Faden. Es laufen Verhandlungen mit Hedgefonds. Sollten diese scheitern, "führt kein Weg an der Pleite des Imperiums vorbei", so ein Insider zur APA. Es laufe "ein letzter Versuch" für den Konzern von René Benko.

Eine Signa-Tochter aus Deutschland hat laut "Spiegel" und "News" am Freitag Insolvenz angemeldet. Das Gericht muss laut APA-Informationen noch formell zustimmen, das gilt als sicher, wird nicht doch noch rasch Geld aufgestellt. 

Knackpunkt: 500 Millionen

"Theoretisch" bestünden laut einem Insider noch Chancen auf eine Sanierung. Die Restrukturierung, die Arndt Geiwitz vorschlägt, hängt aber von einer rund 500-Millionen-Finanzspritze ab. Geiwitz, wie APA- und "Lebensmittelzeitung"-Recherchen zeigen, soll übrigens offiziell noch gar nicht als Sanierer tätig sein, wie die Signa seit November behauptet. Vielmehr ist Geiwitz vorerst "nur" Berater: Der Fachmann hat bisher weder den Vorsitz des Signa-Beirats noch des -Komitees übernommen.

In der Bilanz hatte die Signa-Holding fürs Vorjahr Schulden in der Höhe von 2 Milliarden Euro. Heuer sollen davon 1,3 Milliarden refinanziert werden müssen, bis Ende November soll eine halbe Milliarde Euro benötigt werden.

Weitere Unternehmen könnten folgen

Die Probleme von Signa seien erst der Anfang, sagt Wifo-Chef Gabriel Felbermayr in der ORF-"Pressestunde". Nicht nur der Signa-Konzern habe durch gestiegene Zinsen Schwierigkeiten. Wahrscheinlich werde man solche Probleme, wie sie jetzt bei Signa bestehen, in den nächsten Monaten und Jahren auch in anderen Unternehmen in ganz Europa sehen, glaubt der Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung. 

Es habe "viele Analysten überrascht, dass dieser starke Zinsanstieg nicht zu mehr Turbulenzen auf den Finanzmärkten und auch am Immobilienmarkt geführt hat", sagte der Wifo-Chef. Durch höhere Zinsen werde das Aufnehmen von Geld teurer. Das sei für hoch verschuldete Konzerne ein Problem. Zusätzlich sinke der Wert von Immobilien stark. 

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  • René Benkos Signa-Sanierung wackelt.
  • Alles hängt von einer 500-Millionen-Finanzspritze ab, eine Signa-Tochter hat bereits Insolvenz angemeldet.
  • Dabei könnte es aber nicht bleiben, selbst wenn der ganze Konzern pleite gehen sollte, sagt Wifo-Chef Felbermayr.
  • Er glaubt, dass weitere Unternehmen folgen.