APA/ROLAND SCHLAGER

Raiffeisen will Strabag-Anteile von Deripaska kaufen

Die Raiffeisen International kauft über ihre russische Tochter die Anteile am Baukonzern Strabag, die zuletzt der russische Oligarch Oleg Deripaska hielt.

Die russische Tochter AO Raiffeisenbank kaufe demnach 28,5 Millionen Aktien der Strabag SE zu einem Gesamtpreis von 1,51 Milliarden Euro, hieß es in einer Adhoc-Mitteilung. Damit würden 27,8 Prozent der Strabag an die Raiffeisen gehen.

Ausständig sei noch eine Compliance-Prüfung durch die RBI, zudem müssen Aufsichtsbehörden zustimmen. Die RBI betont, "alle Sanktionsbestimmungen gewissenhaft eingehalten" zu haben. 

Verkäufer des Aktienpakets ist die Rasperia Trading Limited. Die wird vom russischen Oligarchen und Strabag-Großaktionär Oleg Deripaska kontrolliert. Dieser steht seit April 2022 auf der EU-Sanktionsliste wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.

"Mit dieser Transaktion reduziert die RBI ihr Engagement in Russland", teilte die Bank weiter mit: "Die RBI wird weiterhin an der Entkonsolidierung der AO Raiffeisenbank durch einen Verkauf oder ersatzweise durch eine Abspaltung arbeiten".

Deripaska wollte Anteil an russische AG übertragen

Erst am Dienstag wurde bekannt, dass Deripaska seinen 27,8-Prozent-Anteil an dem Baukonzern an eine russische Aktiengesellschaft namens Iliadis JSC übertragen wolle.

Der Vorstand der Strabag sei heute darüber informiert worden, dass ein Kaufvertrag über die von Deripaska kontrollierte MKAO "Rasperia Trading Limited" (Rasperia) - die wiederum die Strabag-Anteile hält - abgeschlossen worden sei. Der Vollzug sei noch nicht erfolgt, teilte der Konzern am Dienstag mit.

Durch eine Sonderausschüttung war zuletzt die Beteiligung des russischen Oligarchen Deripaska an Strabag unter die Sperrminorität von 25 Prozent gesunken. Die Anteilsreduktion wird aber erst nach Eintragung der Kapitalerhöhung und Ausgabe der neuen Aktien im März 2024 schlagend.

Die Strabag äußerte sich am Dienstagabend positiv zu den Plänen der Raiffeisen. Es wäre "im Interesse der Gesellschaft", wenn Deripaska bzw. die von ihm gesteuerte MKAO Rasperia Trading Limited aus der Strabag als Eigentümer ausscheiden würde, da die Beteiligung "mit Nachteilen für die Gesellschaft verbunden sei". Es brauche jedoch eine genaue sanktionsrechtliche Prüfung des Deals.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Raiffeisen International kauft über ihre russische Tochter die Anteile am Baukonzern Strabag, die zuletzt der russische Oligarch Oleg Deripaska hielt.
  • Die russische Tochter AO Raiffeisenbank kaufe demnach 28,5 Millionen Aktien der Strabag SE zu einem Gesamtpreis von 1,51 Milliarden Euro.