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Bundesforste starten Aufforstsaison mit 1,3 Millionen Bäumen

10. Apr. 2025 · Lesedauer 3 min

Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) wollen in der neuen Aufforstsaison rund 1,3 Millionen Jungbäume pflanzen. "Aufgeforstet wird auf größeren Schadflächen, um die Wiederbewaldung nach Stürmen oder Borkenkäferbefall zu unterstützen bzw. die Baumartenvielfalt im klimafitten Wald gezielt zu erhöhen", sagte Andreas Gruber, Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz der Bundesforste, am Donnerstag. Denn der Druck auf heimische Wälder steige - auch aufgrund des Klimawandels.

Extremwetterereignisse wie etwa Trockenperioden oder Stürme würden immer mehr zunehmen. "Gerade im Klimawandel sind intakte, widerstandsfähige Wälder wichtiger denn je", unterstreicht ÖBf-Vorstandssprecher Georg Schöppl. Der Umbau hin zu artenreichen Mischwäldern müsse daher vorangetrieben werden. Für die Waldpflege werden rund 17 Millionen Euro investiert.

Mehr als die Hälfte der aufgeforsteten Jungbäume sind mit 730.000 Stück Lärchen, eine besonders widerstandsfähige Baumart. Die Anzahl der Fichten ist hingegen weiter rückläufig. Dafür stehen in diesem Jahr auch 85.000 Tannen auf dem Pflanzplan. Diese Art kann sich mit ihren tiefen Wurzeln in trockenen Zeiten gut mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Bei den Laubbäumen setzen die Bundesforste laut Aussendung auf die Eiche, besonders im Osten des Landes, und auf Ahornbäume. Rund 100.000 Stück sind dabei geplant.

Seltenere Exemplare wie Vogelkirsche, Wildbirnen, Ulmen und Schwarzpappeln werden für Vielfalt im Wald ausgesetzt. Insgesamt werden 40 verschiedene Arten für bunte Mischwälder gepflanzt. "Wir müssen in unseren Wäldern Baumarten fördern, die sowohl heute als auch noch in 100 Jahren mit den klimatischen Bedingungen zurechtkommen", sagte Gruber.

Regionale Aufforstungsschwerpunkte

Insgesamt werden knapp 330.000 Jungbäume planmäßig in den ÖBf-Wäldern in Oberösterreich angepflanzt. Besonders konzentriert wird sich bei den Arbeiten auf das Steyrtal und die Region rund um den Mondsee. In Salzburg sind es etwa 315.000 Bäume mit dem Schwerpunkt rund um Maria Alm, im Kleinarltal sowie im Gasteinertal. Für die Steiermark sind etwa 250.000 Jungbäume vorgesehen - insbesondere in den Wäldern bei Gußwerk und Frein, die stark von Sturmschäden und Borkenbefall betroffen waren. In Niederösterreich kommen 235.000 neue Bäume hinzu, in Tirol 140.000 und in Kärnten 65.000.

Schafwolle als natürlicher Wasserspeicher und Biodünger

In Zeiten einer sich verschärfenden menschengemachten Klimakrise ist die Wasserversorgung ein wachsendes Problem. Vor allem in exponierten Lagen mit nährstoffarmen Böden führten zunehmende Trockenperioden zu Pflanzenausfällen. Ein Forschungsprojekt der Bundesforste mit der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien wird nun Schafwolle als nachhaltige Lösung getestet.

Das Schafwoll-Granulat wird direkt ins Pflanzenloch eingegraben, hieß es in der Aussendung. Es kann demnach das bis zu 3,5-Fache seines Eigengewichts an Wasser speichern und gibt dieses bei Trockenheit langsam an den Setzling ab. Zusätzlich wirke es als 100 Prozent biologischer Langzeitdünger. Insgesamt werden laut Ankündigung rund 1.200 Jungbäume - darunter Lärchen, Fichten, Bergahorne und Stieleichen - auf sieben Versuchsflächen in Niederösterreich, Salzburg, Kärnten und der Steiermark mit Schafwoll-Granulat gepflanzt.

Zusammenfassung
  • Die Österreichischen Bundesforste wollen in der neuen Aufforstsaison 1,3 Millionen Jungbäume pflanzen, um die Widerstandsfähigkeit der Wälder zu erhöhen. Mehr als 730.000 dieser Bäume sind Lärchen, eine besonders widerstandsfähige Art.
  • Ein innovatives Forschungsprojekt testet Schafwolle als Wasserspeicher und Biodünger. 1.200 Jungbäume werden mit diesem Granulat in verschiedenen Regionen gepflanzt.
  • Für die Waldpflege sind Investitionen von rund 17 Millionen Euro vorgesehen. Regionale Schwerpunkte der Aufforstung liegen in Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark.