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Kogler-Nachfolge

Gewessler bewirbt sich als Grünen-Chefin: Was sie will

10. Apr. 2025 · Lesedauer 3 min

Leonore geht ins Rennen um die Nachfolge von Werner Kogler als Grünen-Chefin. Sie sieht die Grünen als Klimaschutz- und Friedenspartei. Auch Frauenpolitik solle ins Zentrum gerückt werden, diese müsse mindestens gleich viel Platz "wie Debatten über Pronomen oder Identität" haben.

Die ehemalige Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) verkündete am Donnerstag, dass sie sich um die Nachfolge von Werner Kogler als Parteichefin bewerbe. Am 29. Juni kandidiert sie am Bundeskongress der Grünen als Bundessprecherin. Sollte sie gewählt werden, würde sie auch als Klubobfrau kandidieren, sagte sie.

Kogler habe ihr vor sechs Jahren "die Tür zu den Grünen aufgemacht". Er sei ein "großartiger Kapitän", seine Fußstapfen seien "riesig", genauso wie die Herausforderungen, vor denen man stehe.

Sie nannte den russischen Angriffskrieg in der Ukraine als Beispiel für diese Herausforderungen, aber auch die Beinahe-Kanzlerschaft von FPÖ-Chef Herbert Kickl. In so einer Situation könnte man "den Mut verlieren, aber Mutlosigkeit macht kein einziges Leben besser". Das sei daher "nichts" für sie.

Gewessler sei nicht jemand, "der an der Seitenlinie steht und den anderen erklärt, was zu tun ist". Sie wolle selbst "anpacken" und "kämpfen", betonte sie. 

"Ich will, dass es unseren Kindern besser geht als uns oder zumindest gleich gut", sagte sie. Sie sollen "sicher, frei und glücklich" aufwachsen.

Umweltschutz als Hauptthema

Die Grünen würden eine "Klimaschutzpartei" bleiben. Das heiße auch, dass man damit Menschen "unter die Arme" greifen und sie nicht überfordern wolle.

Analyse: Diesen Themen will sich Gewessler als Grünen-Chefin widmen

Doch man müsse sich auch weiteren Herausforderungen stellen, wie etwa in der Außenpolitik. Die Grünen seien auch eine "Friedenspartei", dafür müsse man einstehen. In der Wirtschaft müsse man sich für den Handelskrieg des US-Präsidenten Donald Trump wappnen.

Ins Zentrum solle auch die Frauenpolitik gerückt werden. Das müsse "mindestens gleich viel Platz haben wie Debatten über Pronomen oder Identität". 

Die Ideen der Grünen sollen "nicht nur gut ausschauen, sondern im Wohnzimmer bei den Menschen daheim gut funktionieren". Sie wolle die Menschen einladen: "Sagt uns, was ihr von uns braucht, was ihr von uns erwartet. Ich will zuhören, aber auch hingreifen und anpacken." Bis zum Bundeskongress werde sie daher im Land unterwegs sein, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen.

Zusammenfassung
  • PULS 24 überträgt am Donnerstag die Pressekonferenz der Grünen "Bewerbung als Bundessprecherin" mit Leonore Gewessler im Livestream.
  • Am 29. Juni kandidiert sie am Bundeskongress der Grünen als Bundessprecherin.
  • Die Ideen der Grünen sollen "nicht nur gut ausschauen, sondern im Wohnzimmer bei den Menschen daheim gut funktionieren".