Raiffeisen in Russland: Das sagt der ukrainische Botschafter
Die Raiffeisen Bank International (RBI) gerät wegen ihrer fortlaufenden Geschäfte in Russland zunehmend unter Druck. Der Vorstandsvorsitzende Johann Strobl und ein weiterer Vorstand der Bank, Andreas Gschwenter, wurden in Kiew auf eine Liste von Personen gesetzt, die für Sanktionen empfohlen werden.
Neben den Sanktionsempfehlungen wird der RBI in den sozialen Medien auch vorgeworfen, russischen Soldaten Kreditstundungen zu gewähren. Die RBI erklärt das damit, dass man gesetzlichen Vorgaben Russlands folge.
"Morde und Vergewaltigungen"
Der ukrainische Botschafter in Österreich, Wassyl Chymynez, betonte gegenüber der APA, dass Sanktionen sehr gründlich geprüft würden. Sollte sich herausstellen, dass die österreichische Bank russischen Rekruten "finanzielle Vergünstigungen zur Verfügung stellt" und die "Fake-Republiken", also die separatistischen Regionen im Osten der Ukraine, indirekt anerkannt hat, dann sei dies auch ein "moralisches Problem".
Der Botschafter verwies darauf, dass die Rekruten in der Ukraine "töten und vergewaltigen" sowie dass russisches Geld "mit viel Blut" befleckt sei. Chymynez appellierte an österreichische Firmen, ihre Geschäfte mit Russland zu überdenken. "Es ist nicht zu spät, die Entscheidung zu treffen und den russischen Markt zu verlassen".
Zusammenfassung
- Die Raiffeisen Bank International gerät wegen ihrer Russland-Geschäfte unter Druck.
- So soll die österreichische Bank russischen Soldaten helfen, indem sie deren Kredite stundet.
- Aus der RBI heißt es, man müsse sich an russisches Recht halten.
- Nun nimmt auch der ukrainische Botschafter Chymynez zur Position seines Landes Stellung.