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ÖGV-Chef traut Straka bei Ryder Cup wichtige Rolle zu

Wenn ab Freitag Europas beste Golfer im Ryder Cup die US-Elite in Rom herausfordern, dann fiebern auch Österreichs Fans und Vertreter des Lochspiels mit. Grund dafür ist Sepp Straka, der erstmals am prestigeträchtigen Wettstreit teilnimmt.

"Mich würde es nicht wundern, wenn er alle Partien spielt und Luke Donald (Europa-Kapitän, Anm.) ihn überall einsetzt. Ich hoffe natürlich, dass er Freitagfrüh in Bestform dasteht", sagte ÖGV-Sportdirektor Niki Zitny im APA-Gespräch.

Der Ryder Cup wird seit 1927 in der Regel alle zwei Jahre ausgetragen. Österreicher waren nie dabei, bis 2021 Bernd Wiesberger für die rot-weiß-rote Premiere sorgte. Nun folgt Straka nach. Für den heimischen Golfverband ist das eine große Sache.

"Wir können uns da total glücklich schätzen, dass wir nach dem Bernd jetzt mit dem Sepp einen Superstar haben, der sich in diesen elitären Kreis hineingespielt hat. Man darf ja nicht vergessen, dass die Quali brutal ist und man da zu den Besten der Besten gehören muss", erklärte Zitny.

Für den 50-Jährigen hat Straka das Potenzial, in Rom neben Jon Rahm und Rory McIlroy in eine tragende Rolle schlüpfen zu können. "Ich traue ihm alles zu. Er ist einer der Besten der Welt, Top 10 würde ich sagen", so Zitny. "Der Sepp ist immer gut, dass er ganz tief schießen und richtige Serien hinlegen kann. Das, was ihm entgegen kommt, ist sein langes Spiel. Ich bin schon gespannt, mit wem er im Vierer auftritt."

Vor zwei Jahren in Kohler/Wisconsin war Europa chancenlos, verlor haushoch mit 9:19. Bessere Chancen sieht der ÖGV-Funktionär für die diesjährige Kontinental-Auswahl.

"Man hat Heimvorteil, das ist ein entscheidender Faktor im Ryder Cup. Von der Papierform sind natürlich die Amerikaner zu favorisieren. Das war aber immer so. Im Moment sehe ich auch im US-Team zwei, drei Spieler, wo ich jetzt nicht sagen würde, die sind in Topform."

Dass sich heimische Profis in den letzten Jahren in der globalen Golflandschaft einen Namen gemacht haben, freut Zitny. "Wir sind ein doch recht kleines Land im internationalen Vergleich mit unseren 100.000 Golfern. Da haben wir gemessen an dieser Größe das große Glück, dass wir nicht nur bei den Männern, sondern auch bei den Frauen auf den höchsten Touren super vertreten sind."

Nicht immer wird das hierzulande ausreichend wahrgenommen. "Natürlich würde ich mir mehr wünschen. Das ist ein bisschen ein Phänomen, dass der Golfsport oft etwas stiefmütterlich betrachtet wird. Das werde ich nie ganz verstehen. Vielleicht kommt es noch immer davon, dass Golf ein elitäres Image hat, was ja totaler Blödsinn ist."

Zitny sieht da aber auch sich und seine Kollegen in der Pflicht. "Unsere Profis machen einen Superjob. Jetzt liegt es an uns, an der Golf-Community, den Golfclubs und an den Landesverbänden etwas daraus zu machen."

Helfen würde sicher, einen Sepp Straka bei einem Turnier in Österreich abschlagen zu sehen. "Die Chancen derzeit sind sehr gering. Sag niemals nie, aber wenn er sich weiter so entwickelt, ist er sehr, sehr schwer zu bekommen - monetär und von seiner Zeit her." Grundvoraussetzung wäre, auf der DP World Tour vertreten zu sein, was derzeit nicht der Fall ist.

ribbon Zusammenfassung
  • Wenn ab Freitag Europas beste Golfer im Ryder Cup die US-Elite in Rom herausfordern, dann fiebern auch Österreichs Fans und Vertreter des Lochspiels mit.
  • Grund dafür ist Sepp Straka, der erstmals am prestigeträchtigen Wettstreit teilnimmt.
  • "Mich würde es nicht wundern, wenn er alle Partien spielt und Luke Donald (Europa-Kapitän, Anm.) ihn überall einsetzt. Ich hoffe natürlich, dass er Freitagfrüh in Bestform dasteht", sagte ÖGV-Sportdirektor Niki Zitny.