Playmobil in der Krise: So soll die Wende gelingen
Die Spielfiguren erfreuten sich jahrzehntelang großer Beliebtheit in den Kinderzimmern. Von Prinzessinnen, Dinosauriern, Piraten oder Autos - die Vielfalt ist groß.
Doch das Geschäft läuft nicht mehr. Seit 2021 ist der Umsatz der Horst Brandstätter Group - dem Playmobil-Mutterkonzern - um rund ein Drittel eingebrochen. Schon im Geschäftsjahr 2022/23 sank der Umsatz um 17 Prozent auf 571 Millionen Euro, 2023/24 ließ einen Rückgang um weitere 14 Prozent auf 490 Millionen Euro folgen.
Teuerung schlecht fürs Geschäft
Neben den Playmobil-Figuren, die rund 90 Prozent des Umsatzes ausmachen dürften, verkauft die Unternehmensgruppe auch Blumentöpfe. Man hadert mit der Konsumflaute, auch angeregt durch die Teuerung.
Vom Unternehmen heißt es, man leide "wie die meisten Unternehmen unter der schwachen Konjunktur, hartnäckiger Inflation, steigenden Lohn-, Transport- und Energiekosten, aber auch an der Konsumflaute und Kaufzurückhaltung."
Im Oktober 2023 kündigte die Brandstätter Gruppe deshalb an, weltweit 700 Jobs zu streichen - das ist fast jeder Fünfte.
Mehr wie LEGO sein
Mit der Krise ist Playmobil nicht allein - auch die Spielwarenhersteller Mattel (Barbie, Hot Wheels) und Hasbro (Monopoly, NERF) schwächeln. Branchenprimus LEGO hingegen konnte seinen Umsatz 2023 leicht steigern.
Besonders großen Erfolg hatte LEGO in den vergangenen Jahren mit Kooperationen. Filmhelden aus den Universen von Star Wars oder Harry Potter wurden zum Verkaufsschlager. Diesen Weg will nun wohl auch Playmobil konsequenter bestreiten.
Das ist auch eine Abkehr von der bisherigen Firmenphilosophie des Gründers Horst Brandstätter, der 2015 verstorben ist. Die Gesichter der Spielfiguren waren bisher meist bewusst schlicht und allgemein gehalten.
Fußball soll's richten
Mit der anstehenden Fußball-Europameisterschaft in Deutschland will Playmobil nun den Turnaround schaffen. In Kooperation mit dem Deutschen Fußball Bund (DFB) und dem Lebensmittelhändler Edeka kommen die Nationalspieler als 7,5-Zentimeter-Figuren auf den Markt.
Wer bei Edeka einkauft, kann Punkte sammeln und die Spieler günstiger bekommen. Wie das "Handelsblatt" aus Branchenkreisen erfahren hat, sei das aber auch ein riskanter Plan. Beliebte Spieler könnten auf der Ersatzbank bleiben oder der DFB schon früh aus dem Turnier ausscheiden (wie etwa bei der vergangenen WM).
Doch nicht nur König Fußball allein soll es richten, auch eine weitere Kooperation mit der Fast-Food-Kette McDonald's kommt ins Rollen. In mehr als 70 Ländern kommen 14 verschiedene Tierfiguren von Playmobil in die Happy Meals. Auch in Österreich werden die Figuren von gefährdeten Wildtieren ab 8. Mai verfügbar sein, wie McDonald's gegenüber PULS 24 mitteilte.
Um den Nachhaltigkeitszielen zu begegnen, werden die Figuren zu mindestens 95 Prozent aus Biokunststoff gefertigt.
Zusammenfassung
- Der Spielwarenhersteller Playmobil ist im Krisenmodus. Der Umsatz ist in den vergangenen Jahren um rund ein Drittel eingebrochen.
- Im Oktober 2023 kündigte die Brandstätter Gruppe deshalb an, weltweit 700 Jobs zu streichen - das ist fast jeder Fünfte.
- Die Wende soll jetzt mit Fußball und Burgern gelingen.
- In Kooperation mit dem Deutschen Fußball Bund (DFB) und dem Lebensmittelhändler Edeka kommen die Nationalspieler als 7,5-Zentimeter-Figuren auf den Markt.
- Doch nicht nur König Fußball allein soll es richten, auch eine weitere Kooperation mit der Fast-Food-Kette McDonald's kommt ins Rollen.