Anti-Teuerungspaket "deutlich zu klein"
Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Gabriel Felbermayr, hat Resümee zum angekündigten Anti-Teuerungspaket gezogen. Viele der Maßnahmen seien zwar richtig, aber nicht umfassend genug.
"Wird nicht das letzte Paket gewesen sein"
"Die Regierung ist nun schnell zu einer Einigung gekommen. Das ist positiv. Die Richtung passt; alle Maßnahme sind für sich genommen jeweils richtig. Vor allem im Energiebereich sind gute Schritte enthalten", schrieb Felbermayr auf Twitter. Gleichzeitig meinte er auch: "Aber die Größe des Pakets erscheint angesichts fast zweistelliger Inflationsraten doch deutlich zu klein. Das wird nicht das letzte Paket gewesen sein, die Regierung muss weiter dranbleiben und weiter nachbessern."
https://twitter.com/GFelbermayr/status/1656256813203959808
Weiters hielt der Ökonom fest, dass die "versuchte" Gegenfinanzierung durch die Erhöhung der Übergewinnbesteuerung gut sei, aber kaum nachfragesenkend wirken werde. "Wichtig wäre, dass angesichts niedrigerer Spritpreise die Pendlerpauschale 'normalisiert' - noch besser: ökologisiert und sozial gestaffelt - wird", twittere der Wifo-Chef.
Länder und Gemeinden in die Pflicht nehmen
Unklar sei, wie der Gebührenstopp durchgesetzt werden solle. "Länder und Gemeinden müssen hier wirklich in die Pflicht genommen werden", betonte Felbermayr. Kritisch äußerte sich der Wirtschaftsforscher zu den Vorhaben im Lebensmittelhandel. Es sei unklar, wie mehr Transparenz die Preise senken solle.
https://twitter.com/GFelbermayr/status/1656256816479719427
Änderungen im Sozialbereich
Und auch im Sozialbereich müsse noch mehr passieren. Als Beispiel nannte Felbermayr die unterjährige Anpassung von Arbeitslosengeld oder die Inflationsindizierung von Einkommensgrenzen, ab denen ein Anspruch besteht.
Zusammenfassung
- Angesichts der hohen Inflationsrate ist das neue Anti-Teuerungspaket noch deutlich zu klein, sagt WIFO-Chef Gabriel Felbermayr.
- Die Richtung passe, aber die Regierung müsse dran bleiben und weiter nachbessern.