APA/HELMUT FOHRINGER

Nur 63 Millionen anerkannt

Kika/Leiner-Pleite: Gläubiger fordern 316 Millionen Euro

11. März 2025 · Lesedauer 2 min

Im Kika/Leiner-Insolvenzverfahren haben rund 2.400 Gläubiger insgesamt 316 Millionen Euro an Forderungen angemeldet. Der Masseverwalter erkannte vorerst jedoch nur 63 Millionen Euro an. Wie viel die Gläubiger letztlich zurückerhalten, bleibt unklar.

Beim Kika/Leiner-Insolvenzverfahren hat Masseverwalter Volker Leitner bisher Verbindlichkeiten in Höhe von 63 Millionen Euro anerkannt. Rund 2.400 Gläubiger haben bisher 316 Millionen Euro an Forderungen angemeldet, wie die Gläubigerschützer am Dienstag nach der Prüfungstagsatzung am Landesgericht St. Pölten mitteilten.

Nach dem Konkursantrag schloss die Möbelkette Ende Jänner die verbliebenen 17 Standorte in Österreich, 1.350 Beschäftigte waren von der Pleite betroffen.


Langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden aufgrund längerer Kündigungsfristen aber erst im Sommer ohne Gehalt dastehen. Schätzungsweise seien zwei Drittel der Kika/Leiner-Belegschaft mehr als fünf Jahre im Unternehmen, erklärte die Gewerkschaft GPA zuletzt.

Video: Die letzten Kika/Leiner-Kund:innen

Die Forderungsanmeldungen von Dienstnehmern, deren Dienstverhältnis erst zuletzt beendet wurde, sind im aktuellen Forderungsstand noch nicht enthalten, sodass laut AKV "die Gesamtverbindlichkeiten in den nächsten Wochen noch wesentlich ansteigen werden".

Republik als Großgläubiger

Bestritten hat der Insolvenzverwalter auch die Forderungen der Supernova-Gruppe als Eigentümer und Vermieter der Kika/Leiner-Möbelhäuser in Höhe von rund 190 Millionen Euro.


"So laufen mit der Supernova-Gruppe bereits intensive Verhandlungen, um eine außergerichtliche Lösung betreffend der aufgrund der vorzeitigen Beendigung der Mietverhältnisse angemeldeten Schadenersatzforderungen zu erzielen", berichtete der Kreditschutzverband KSV1870 in einer Aussendung.

Mit Forderungen in Höhe von rund 29 Millionen Euro sei die Republik Österreich ein weiterer Großgläubiger im Kika/Leiner-Insolvenzverfahren. Außerdem hätten rund 1.260 Kundinnen und Kunden der Möbelkette als Anzahlungsgläubiger Forderungen angemeldet.


Gläubiger deren Forderungen bestritten werden, haben die Möglichkeit Unterlagen nachzureichen oder als letzte Möglichkeit eine Feststellungsklage einzubringen, wie der Gläubigerschutzverband Creditreform erklärte. Die Bestreitungsfrist sei vom Gericht mit drei Monaten festgelegt worden.

Quote für Gläubiger noch offen

Wie viel Geld die Gläubiger im Kika/Leiner-Konkursverfahren zurückbekommen werden, ist derzeit offen. "Aus heutiger Sicht ist es jedoch nicht unrealistisch, dass die Gläubiger bei Beendigung des Verfahrens eine zumindest im unteren zweistelligen Prozentbereich befindliche Quotenzahlung erhalten werden", sagte Karl-Heinz Götze vom KSV1870.

Video: Aus und vorbei: Kika/Leiner schließt für immer

Zusammenfassung
  • Im Kika/Leiner-Insolvenzverfahren haben rund 2.400 Gläubiger insgesamt 316 Millionen Euro an Forderungen angemeldet.
  • Der Masseverwalter erkannte vorerst jedoch nur 63 Millionen Euro an.
  • Wie viel die Gläubiger letztlich zurückerhalten, bleibt unklar.