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Israel setzt Angriffe im Gazastreifen unvermindert hart fort

18. Apr. 2025 · Lesedauer 2 min

Israel setzt seine Angriffe im Gazastreifen in unverminderter Härte fort. Die Luftwaffe habe rund 40 Ziele angegriffen, teilte das Militär am Freitag mit. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde in dem Palästinensergebiet wurden mindestens 30 Menschen getötet. Das israelische Militär erklärte, Bodentruppen seien in den Gebieten Shabura und Tel Al-Sultan in der Nähe der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten im Süden des Küstenstreifens im Einsatz.

Auch im Norden sei die Armee aktiv. Verteidigungsminister Israel Katz hatte vor einigen Tagen angekündigt, die Armee werde eine Pufferzone schaffen, die den Gazastreifen in zwei Hälften teilen werde. Die Spaltung sollte dauerhaft bestehen bleiben.

Bei einem Drohnenangriff auf ein Haus im Norden des Gazastreifens seien elf Menschen getötet worden, unter ihnen zwei Minderjährige, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA. Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden. Bei einem zweiten Angriff im Süden des Küstengebiets wurden demnach zehn weitere Palästinenser getötet. Ein israelischer Kampfjet habe das Haus einer Familie in Bani Suheila im Osten von Khan Younis bombardiert, hieß es. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israel hatte vergangenen Monat eine zweimonatige Waffenruhe beendet und hat seitdem fast ein Drittel des Gazastreifens unter seine Kontrolle gebracht. Ziel der Regierung in Jerusalem ist es, die militante Palästinenserorganisation Hamas unter Druck zu setzen, damit sie noch in ihrer Gewalt befindliche, israelische Geiseln freilässt und der Entwaffnung ihrer Kämpfer zustimmt. Seit der Wiederaufnahme der israelischen Luftangriffe im März sind über 1.500 Menschen gestorben.

Hamas lehnt Waffenruhe-Vorschlag ab, aber fordert Hilfslieferungen

Die Hamas hat zuletzt einen israelischen Vorschlag für eine Waffenruhe abgelehnt. Aus Sicht der Gruppierung sieht der Vorschlag kein Ende des Krieges vor. Am Donnerstagabend hatte der Hamas-Chef für den Gazastreifen, Khalil al-Hayya, erklärt, alle verbleibenden 59 Geiseln würden Israel übergeben, falls damit ein Ende des Krieges, Wiederaufbau-Hilfen und die Freilassung palästinensischer Häftlinge verbunden sei. Die Regierung in Jerusalem nahm zunächst nicht zu dem Vorschlag Stellung. Allerdings haben Minister wiederholt gefordert, die Hamas müsse vollständig entwaffnet werden und dürfe keine Rolle bei der künftigen Verwaltung des Gazastreifens spielen.

Am Freitag forderte al-Hayya die Wiederaufnahme von Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Die internationale Gemeinschaft müsse "unverzüglich eingreifen und den nötigen Druck ausüben", um die "ungerechte Blockade" zu beenden, erklärte er.

Zusammenfassung
  • Israel hat seine Angriffe im Gazastreifen fortgesetzt und dabei rund 40 Ziele ins Visier genommen. Mindestens 30 Menschen kamen bei den Angriffen ums Leben, wie die Gesundheitsbehörde im Palästinensergebiet berichtet.
  • Bei einem Drohnenangriff im Norden des Gazastreifens wurden elf Menschen getötet, darunter zwei Minderjährige. Ein weiterer Angriff im Süden forderte zehn palästinensische Opfer.
  • Die Hamas hat einen israelischen Waffenruhe-Vorschlag abgelehnt, fordert jedoch die Wiederaufnahme von Hilfslieferungen. Sie bietet die Freilassung von 59 Geiseln im Austausch für ein Kriegsende und Wiederaufbauhilfen an.