48 Angestellte von Millionenpleite in NÖ betroffen
"Never stop moving", ist auf der Webseite zu lesen. Mit neun Filialen in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich verfolgte der Händler für Orthopädietechnik eine umfassende Expansionsstrategie, die laut dem Kreditschutzverband Creditreform zu einem wesentlichen Teil kreditfinanziert gewesen sei.
Finanziell dürfte die Bandagist Gattringer GmbH dem allerdings nicht mehr nachgekommen sein. Sie stellte am Montag einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung, wie Creditreform und KSV1870 mitteilten.
Das Unternehmen wurde 2009 gegründet und handelt mit Heil- und Hilfsmittel im Bereich der Orthopädietechnik und des Sanitätsfachhandels. In dem Betrieb wurden zudem Prothesen, Orthesen und Sitzschalen gefertigt.
Teuerung und gestiegene Zinsen
Als Insolvenzursache gibt der KSV1870 die Teuerung und damit verbundene Umsatzrückgänge an. Zudem hätten die gestiegenen Energiekosten, gestiegene Löhne und steigende Zinsen das Geschäft weiter belastet.
Als Passiva werden knapp 3,3 Millionen Euro angegeben, dem stehen Aktiva in Höhe von rund 700.000 Euro gegenüber. Insgesamt sind von der Pleite 175 Gläubiger betroffen.
Das Unternehmen soll fortgeführt werden. Den Gläubigern soll im Rahmen eines Sanierungsplans eine Quote von 22 Prozent innerhalb von zwei Jahren angeboten werden.
"Aufgrund der uns vorliegenden Informationen soll die angebotene Sanierungsplanquote aus dem Fortbetrieb des Unternehmens erwirtschaftet werden", so Alexander Greifeneder vom KSV1870.
Video: Insolvenzen steigen
Zusammenfassung
- Neun Filialen in drei Bundesländern - 48 Angestellte müssen nun um ihre Jobs bangen.
- 175 Gläubiger fordern einen Millionenbetrag.
- Als Passiva werden knapp 3,3 Millionen Euro angegeben, dem stehen Aktiva in Höhe von rund 700.000 Euro gegenüber.