Millionen für Manager? "Es braucht eine Gerechtigkeits-Debatte"

Vor rund einer Woche war der "Fat Cat Day". Jener Tag, an dem Österreichs Spitzenmanager so viel verdienen, wie ein typischer Beschäftigter im ganzen Jahr. Auf der anderen Seite lag die Inflation im Jahr 2023 bei rund 7,8 Prozent und damit 2,8 Prozentpunkte über dem Schnitt der Eurozone.

Gerade aus diesem Grund müsse man über eine Obergrenze für Managergehälter sprechen, so Markus Marterbauer, Ökonom bei der Arbeiterkammer, bei "Heiß Umfehdet" am Mittwoch. 

Pflegekraft vs. Bankdirektor 

"Meine Sorge ist, dass die Gesellschaft "auseinanderfällt und das hat einen großen Einfluss auf die Demokratie", betont er. Felix Josef, Geschäftsführer von Triconsult, die unter anderem die Einkommen von österreichischen Führungskräften untersucht, schließt sich Marterbauers Argument über leistbares Leben an, stößt sich aber an eine Obergrenze für Managergehälter. Laut seinen Berechnungen würden die Manager das 3,5-fache der Median-Gehälter verdienen. 

Mit jener Führungsebene, die weniger verdienen, habe Marterbauer kein Problem, es gehe ihm aber um jene Manager, auf deren Bankkonten Millionen Euro rinnen. Man müsse über diese "Exzesse" reden, sagt er. "Ich mache mir Sorgen, wenn Pflegekräfte, die wichtige Arbeit machen, erfahren, dass Manager Millionen verdienen. Sie könnten sich nicht anerkannt fühlen", so Marterbauer.

Wichtig sei eine "Gerechtigkeits-Debatte in der Gesellschaft", meint er. Wenn man diese Debatte führe und etwa das Gehalt einer Pflegekraft mit jenem eines Bankdirektors vergleicht, würde man "das vielleicht ungerecht finden", legt Marterbauer nach. Man könne so einen "Konnex" herstellen. 

Über Millionengehälter von Managern wird am Mittwoch unter anderem in Heiß Umfehdet (20.00 Uhr auf PULS 24 & JOYN) sowie in Wild Umstritten (21.00 Uhr PULS 24 & JOYN) disktuiert.