APA/ROLAND SCHLAGER

Metaller-KV: Keine Einigung, Streiks in rund 200 Betrieben

Auch am sechsten Verhandlungstag für den Metaller-Kollektivvertrag kam es nach elfstündigem Verhandlungsmarathon zu keiner Einigung. In rund 200 Betrieben wird nun gestreikt.

Das Angebot der Arbeitgeberseite liest sich auf den ersten Blick etwas kompliziert. 2,7 Prozent Lohnplus und ein monatlicher Fixbetrag von 130 Euro - das ergebe laut dem Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI) durchschnittlich sechs Prozent mehr Lohn. Dazu komme eine Einmalzahlung von 1.200 Euro Netto.

Im Gesamtpaket bedeute das: durchschnittlich 8,2 Prozent mehr Lohn, in der untersten Beschäftigungsgruppe sogar bis zu 12 Prozent, errechnen die Arbeitgeber.

Streiks in rund 200 Betrieben

Die Gewerkschaft fordert allerdings ein Lohnplus von 11,6 Prozent. Zumindest solle jedoch die Teuerung abgegolten werden - die rollierende Inflation liegt bei 9,6 Prozent. 

Bis zum 17. November rufen die Gewerkschaften deshalb in rund 200 Betrieben zu eintägigen Streiks auf. 

"Streikbereitschaft ist riesengroß"

"Es reicht. Wir haben am Verhandlungstisch alles versucht. Es gibt nach einem Verhandlungsmarathon von sieben Wochen noch immer keine Bereitschaft der Arbeitgeber, ein faires Angebot für nachhaltige Lohn- und Gehaltserhöhungen auf den Tisch zu legen. Die Streikbereitschaft ist riesengroß und das bekommen sie jetzt zu spüren", sagten die beiden Chefverhandler der Arbeitnehmer:innen, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA) in einer Aussendung. 

Gewerkschaften "bewegen sich keinen Millimeter"

"Die Blockadepolitik der Gewerkschaft ist unverständlich und inakzeptabel, sie beharren weiterhin auf ihrer Forderung und bewegen sich keinen Millimeter. Wir haben in den letzten Wochen acht verschiedene Angebote vorgelegt, die die sehr schwierige wirtschaftliche Situation berücksichtigen", so FMTI-Obmann Christian Knill. 

Im Umgang mit den Streiks kündigte der Arbeitgeber bereits harte Bandagen an. "Jede Form von unzulässiger Behinderung oder Blockade wird zur Anzeige gebracht. Klar ist auch, dass die Streikenden für die Zeit der Arbeitsniederlegung keinen Lohn erhalten, dafür sind jetzt die Gewerkschaften zuständig", so Knill. 

ribbon Zusammenfassung
  • Auch am sechsten Verhandlungstag für den Metaller-Kollektivvertrag kam es nach elfstündigem Verhandlungsmarathon zu keiner Einigung.
  • Bis zum 17. November rufen die Gewerkschaften deshalb in rund 200 Betrieben zu eintägigen Streiks auf. 
  • Das Angebot der Arbeitgeberseite liest sich auf den ersten Blick etwas kompliziert. 2,7 Prozent Lohnplus und ein monatlicher Fixbetrag von 130 Euro.
  • Dazu komme eine Einmalzahlung von 1.200 Euro Netto.
  • "Es reicht. Wir haben am Verhandlungstisch alles versucht", hieß es von den Verhandlern der Gewerkschaft.