APA/ROBERT JAEGER

Metaller: Arbeitgeber bieten nur 2,5 Prozent, Gespräche gestoppt

Die Arbeitgeber bieten nur 2,5 Prozent und eine Einmalzahlung von 1.050 Euro. Die Arbeitnehmer hatten in der ersten Verhandlungsrunde 11,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt gefordert. Die Gespräche wurden nun unterbrochen.

Die zweite Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 137.000 Beschäftigten in der Metalltechnischen Industrie ist nach fünf Stunden ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Arbeitgeber haben am Montag eine steuer- und abgabenfreie Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent und eine Einmalzahlung von 1.050 Euro angeboten.

Am Tisch liegt die Forderung der Arbeitnehmervertreter von plus 11,6 Prozent mehr Lohn und GehaltDie Gewerkschaft ist "verärgert" über das Angebot und plant nun Betriebsrätekonferenzen.

"Gewerkschaften unflexibel"

Das KV-Angebot basiere auf dem durchschnittlichen Wachstum der Industrie der letzten Jahre (nominelle Bruttowertschöpfung), hieß es in einer Aussendung des Fachverbands Metalltechnische Industrie (FMTI) nach Verhandlungsende. "Die Gewerkschaften zeigen sich im Moment leider unflexibel", so FMTI-Obmann Christian Knill. Die jetzt geplanten gewerkschaftlichen Maßnahmen seien "zu akzeptieren, sie ändern aber nichts an der wirtschaftlichen Realität".

Die Gewerkschaft weist das Angebot der Arbeitgeber zurück. "2,5 Prozent sind respektlos und bedeuten massiven dauerhaften Reallohnverlust", kritisierten die gewerkschaftlichen Chefverhandler, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). Das Angebot des FMTI mit 2,5 Prozent sei "deutlich unter der relevanten Inflationsrate von 9,6 Prozent" und auch die zusätzlich angebotene Einmalzahlung könne "den massiven Reallohnverlust niemals ausgleichen".

Betriebsversammlungen geplant

Die Gewerkschaften wollen nun von 12. bis 16. Oktober die Betriebsrätinnen und Betriebsräte der gesamten Metallindustrie in sieben regionalen Konferenzen über die Verhandlungen informieren und die Einberufung von Betriebsversammlungen vorschlagen.

Überschattet wird die KV-Runde von der Rezessionswarnung der Wirtschaftsinstitute Wifo und IHS. Die Ökonomen gehen für heuer von einer "milden Rezession" mit weiterhin hoher Inflation und einem leichten Aufschwung mit deutlich niedriger Teuerung im kommenden Jahr aus.

ribbon Zusammenfassung
  • Die zweite Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 137.000 Beschäftigten in der Metalltechnischen Industrie ist nach fünf Stunden ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
  • Die Arbeitgeber haben am Montag eine steuer- und abgabenfreie Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent und eine Einmalzahlung von 1.050 Euro angeboten.
  • Am Tisch liegt die Forderung der Arbeitnehmervertreter von plus 11,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt.
  • Die Gewerkschaft plant nun Betriebsrätekonferenzen.