APA/KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

Medien: UBS spricht mit Credit Suisse über Übernahme

Die Schweizer Großbank UBS spricht einem Medienbericht zufolge mit der krisengeplagten Konkurrentin Credit Suisse über eine Übernahme.

Die UBS könnte dabei die Credit Suisse komplett erwerben oder auch nur teilweise, berichtete die "Financial Times" am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Verwaltungsräte der beiden Geldhäuser wollten sich am Wochenende getrennt zusammensetzen.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Finanzmarktaufsichtsbehörde Finma organisierten die Gespräche, um Vertrauen in den Bankensektor des Landes aufzubauen. UBS und Credit Suisse lehnten einen Kommentar zu dem Bericht ab. Die Aktien der Credit Suisse legten nachbörslich neun Prozent zu. Im regulären Handel in der Schweiz waren sie am Freitag um rund acht Prozent gefallen.

Credit Suisse schlittert

Die Credit Suisse kämpft seit Tagen mit einem Vertrauensschwund von Anlegern und Kunden. Auslöser waren ursprünglich zwar hausgemachte Probleme. Doch die Krise rund um die amerikanische Silicon Valley Bank befeuerte die Verunsicherung weiter. Am Mittwochabend stellten sich die Schweizerische Nationalbank und die Finanzmarktaufsicht Finma hinter die Credit Suisse. Wenige Stunden später begann das Institut einen Notfallkredit im Volumen von 50 Milliarden Franken anzuzapfen.

Beratungen laufen an

Insidern zufolge sind für das Wochenende außerordentliche Sitzungen verschiedener Teams angesetzt worden. Dabei sollten Finanzdaten aufbereitet und Szenarien für die Zukunft der Schweizer Großbank erarbeitet werden, wie mit der Situation vertraute Personen am Freitag zur Nachrichtenagentur Reuters sagten.

UBS und Credit Suisse lehnen einem Medienbericht zufolge einen Zwangszusammenschluss ab. Die UBS ziehe es vor, sich auf ihre bestehende Strategie zu konzentrieren und zögere, Risiken im Zusammenhang mit der krisengeplagten Credit Suisse einzugehen, berichtete die Nachrichtenagentur "Bloomberg" am Donnerstag mit Bezug auf Insider. Credit Suisse wolle sich Zeit lassen, die Wende aus eigener Kraft zu schaffen.

Keine Kommentare seitens der Beteiligten

Die Schweizer Banken halten dicht: Die Gerüchte über eine mögliche Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS sind von der UBS, der SNB und der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) am Samstag nicht kommentiert worden. Dazu machen wir keine Angaben, sagte ein UBS-Sprecher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Auch die Finma antwortete: "Wir kommentieren das nicht." Und auch bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hieß es "no comment".

Die Credit Suisse hatte AWP bereits Freitagabend am Telefon mitgeteilt, nicht kommentieren zu wollen. Die "Financial Times" hatte am späten Freitagabend berichtet, dass sich die CS und die UBS in Übernahmegesprächen befinden sollen. Geplant sei eine teilweise oder vollständige Übernahme, schrieb die Zeitung unter Berufung auf eine nicht genannte Auskunftsperson.

Mehr dazu:

ribbon Zusammenfassung
  • Die Schweizer Großbank UBS spricht einem Medienbericht zufolge mit der krisengeplagten Konkurrentin Credit Suisse über eine Übernahme.