APA/MANFRED FESL

KTM-Insolvenz: So will das AMS helfen

Man könne noch nicht abschätzen, wie viele Menschen arbeitslos werden- rüste sich aber, um Hilfe anbieten zu können.

Nach dem Insolvenzantrag des oberösterreichischen Motorradherstellers KTM, von dem rund 3.600 Beschäftigte betroffen sind, wappnet sich das Arbeitsmarktservice (AMS) Oberösterreich. "Wir sind im Austausch mit dem Unternehmen und rüsten uns, dass wir Menschen betreuen können, die arbeitslos werden", sagte AMS-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt der APA am Dienstag.

So hilft das AMS

Zurzeit könne man noch "nicht abschätzen, wie viele Menschen unmittelbar und mittelbar bei der Krise von KTM betroffen sind", so Schmidt. Man müsse warten, wie viele Menschen tatsächlich zur Kündigung angemeldet werden. Es gehe darum, "dass wir vor Ort sind, Ängste nehmen, über Jobangebote, Weiterqualifizierungen und Stiftungsmodelle informieren".

Grundsätzlich gebe es drei Arten von Stiftungen:

  • Einmal die Implacement-Stiftung, bei der konkret auf ein Unternehmen abgestimmte Aus- und Weiterbildungen angeboten werden. Das AMS sichert die Existenz der Teilnehmenden, das Unternehmen ist Stiftungsträger, zahlt Stipendien und Kurskosten, welche bis zu 50 Prozent, maximal 2.200 Euro pro Person, vom Land gefördert werden.
  • Bei der Emplacement-Stiftung redimensioniert das Unternehmen und es geht um einen Sozialplan, der im Betrieb ausgehandelt wird. Die Betroffenen erhalten Beratung und entscheiden sich eigenständig für eine Aus- bzw. Weiterbildung "bis hin zum Studium", so Schmidt, die Finanzierung ist gleich wie beim Implacement.
  • Bei der Insolvenzstiftung - wenn ein Unternehmen Insolvenz anmeldet wie eben KTM - kann der Betrieb kein Stiftungskonzept mehr machen, sondern AMS, Land und Sozialpartner springen ein. Das AMS sorgt für die Existenz, das Land ist Stiftungsträger, alle weiteren Kosten wie Ausbildung, etc. teilen sich AMS und Land im Verhältnis 60:40.

Spitze noch nicht erreicht

Am Donnerstag gebe es ein Abstimmungsgespräch mit dem Land Oberösterreich und den Sozialpartnern, in dem man im Fall KTM, aber "auch über Zulieferunternehmen", ob die Insolvenzstiftung sie umfasst, berät. Es gehe um Stiftungen und in welche Richtung es gehen soll, "ob es andere Betriebe gibt, wo die Leute sich hinqualifizieren können".

Schmidt sieht bei den Arbeitslosenzahlen bereits derzeit eine "schwere Schieflage im Bezirk Braunau und die Spitze ist noch nicht erreicht", denn die "typischen Saisonarbeitslosen aus dem Bau sind noch nicht da". Trotzdem herrsche derzeit eine Arbeitslosenquote von 6 Prozent (OÖ-Schnitt 4,9) und im Vergleich zu den Vorjahresmonaten eine Steigerung von 39,8 Prozent im Oktober und 37,1 Prozent im November.

Nach KTM-Insolvenz: Auch Siemens schließt Werk

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Insolvenzantrag des oberösterreichischen Motorradherstellers KTM, von dem rund 3.600 Beschäftigte betroffen sind, wappnet sich das Arbeitsmarktservice (AMS) Oberösterreich.
  • "Wir sind im Austausch mit dem Unternehmen und rüsten uns, dass wir Menschen betreuen können, die arbeitslos werden", sagte AMS-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt der APA am Dienstag.
  • Zurzeit könne man noch "nicht abschätzen, wie viele Menschen unmittelbar und mittelbar bei der Krise von KTM betroffen sind", so Schmidt.
  • Schmidt sieht bei den Arbeitslosenzahlen bereits derzeit eine "schwere Schieflage im Bezirk Braunau und die Spitze ist noch nicht erreicht", denn die "typischen Saisonarbeitslosen aus dem Bau sind noch nicht da".