APA/ROBERT JAEGER

Fitch stuft Benko-Ableger auf Ramsch-Niveau herab

Inmitten der Turbulenzen um die wirtschaftliche Lage der Signa-Gruppe muss René Benko einen weiteren Rückschlag verkraften. Die Ratingagentur Fitch stuft eine Signa-Tochter in der Kreditwürdigkeit auf Ramsch-Niveau herab.

Die US-Ratingagentur Fitch hat die Signa Development AG, eine von vier Immobilien-Beteiligungsfirmen Benkos, auf "hochriskant" nach unten gestuft, wie das deutsche "Handelsblatt" berichtet.

Nur noch Bonitätsstufe CCC

Seit Beginn dieser Woche reicht es nur noch für die Bonitätsnote "CCC" ("substantial risks"). Das bedeutet, dass "nur bei günstiger Entwicklung keine Ausfälle zu erwarten" sind. Davor war die Signa Development mit "B" ("highly speculative") bewertet, was hieß, dass "bei Verschlechterung der Lage Ausfälle wahrscheinlich" sind.

Als Begründung für die Herabstufung nannte die Ratingagentur die Zahlen aus dem Zwischenbericht des Unternehmens per 30. Juni 2023. Darin gab die Signa Development bekannt, dass sie "vor Herausforderungen steht, auch im Hinblick auf seine Liquiditätslage".

Kleinere Tochter-Gesellschaft

Zwar besitze die von Fitch nunmehr als hochriskant eingestufte Signa Development mit einem Anlagevermögen von rund 3 Mrd. Euro nicht den gleichen Umfang an Projekten wie die Signa Prime Selection, die auf rund 20 Mrd. Euro komme. Doch "unbezahlte Lieferanten und Bankfinanzierer" könnten die Signa-Gesellschaften "gegenseitig kontaminieren und stören", warnt die Ratingagentur.

Sie sieht ein "Risiko", dass Signa Development eigene Finanzmittel an andere Teile der Signa-Gruppe weitergeleitet hat. Zu erkennen sei dies durch die Erhöhung der "sonstigen Finanzforderungen", die im ersten Halbjahr 2023 um 215 Mio. Euro gestiegen seien. Diese seien im Halbjahresbericht als verzinsliche "Darlehen an indirekte Aktionäre" bezeichnet.

Prominente Gesellschafter

Am Konzern Signa Development sei laut einer Liste von Mitte Juli 2023 nicht allein Benkos Signa Holding beteiligt, sondern auch weitere prominente Firmen und Unternehmer, so die Zeitung.

Aktionäre waren zu diesem Zeitpunkt unter anderem die Familien-Privatstiftung des österreichischen Industriellen und Ex-Strabag-Chefs Hans Peter Haselsteiner, Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer, die Union Investment, die RAG-Stiftung, Roland Berger und Ex-Metro-Chef Erwin Conradi.

ribbon Zusammenfassung
  • Inmitten der Turbulenzen um die wirtschaftliche Lage der Signa-Gruppe muss René Benko einen weiteren Rückschlag verkraften.
  • Die US-Ratingagentur Fitch hat die Signa Development AG, eine von vier Immobilien-Beteiligungsfirmen Benkos, auf "hochriskant" nach unten gestuft.
  • Seit Beginn dieser Woche reicht es nur noch für die Bonitätsnote "CCC" ("substantial risks"). Das bedeutet, dass "nur bei günstiger Entwicklung keine Ausfälle zu erwarten" sind.
  • Fitch sieht ein "Risiko", dass Signa Development eigene Finanzmittel an andere Teile der Signa-Gruppe weitergeleitet hat.