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Konklave im Vatikan

Wer den neuen Papst wählt

Heute, 14:56 · Lesedauer 3 min

Wenn die Kardinäle nach der Beisetzung von Franziskus einen neuen Papst wählen, wird es zu einem Konklave kommen wie nie zuvor.

Noch nie waren so viele Kirchenmänner aus unterschiedlichen Ländern und Regionen bei der Wahl in der Sixtinischen Kapelle dabei: Die insgesamt 135 wahlberechtigten Kardinäle kommen aus 65 unterschiedlichen Ländern.

Das Gremium ist dabei deutlich weniger auf Europa fokussiert als in der Vergangenheit: Nur noch 53 Kardinäle repräsentieren den alten Kontinent. 16 Purpurträger kommen aus Nord-, 4 aus Mittel- und 17 aus Südamerika. Aus Afrika reisen 18 Kardinäle zum Konklave, aus Asien 23 und aus Ozeanien 4.

Kein Papstwähler aus Österreich

Dafür, dass die katholische Weltkirche im Konklave derart heterogen repräsentiert ist, hatte Franziskus selbst gesorgt: 108 der 135 Wahlmänner wurden von ihm zu Kardinälen gemacht. 22 waren unter Benedikt XVI. Kardinäle geworden. Noch 5 wahlberechtigte Kardinäle bleiben aus der Zeit von Johannes Paul II. übrig. Nur Kardinäle unter 80 Jahren dürfen den Papst wählen - das bedeutet, dass 117 noch lebende Kardinäle schon zu alt sind.

Nach Ländern aufgeteilt stellen die Italiener mit 17 Kardinälen die größte Gruppe. Dazu kommen Pierbattista Pizzaballa als Patriarch von Jerusalem und Giorgio Marengo als Apostolischer Präfekt in der Mongolei, die ebenfalls Italiener sind.

Die zweitgrößte Gruppe bilden die US-Kardinäle mit zehn. Aus Österreich ist diesmal kein Papstwähler dabei, da der einzige heimische Kardinal, Wiens früherer Erzbischof Christoph Schönborn, mit Erreichen seines 80. Geburtstages sein Wahlrecht beim Konklave verloren hat.

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Nächster Pontifex fernab von Europa - oder wieder ein Italiener?

Beobachter halten es für möglich, dass - ähnlich wie der argentinische Papst Franziskus - der neue Pontifex ebenfalls aus einer Gegend der Welt kommt, die noch nie das Oberhaupt der katholischen Kirche stellte. Andere vermuten, dass nach bald einem halben Jahrhundert wieder einmal ein Italiener an der Reihe sein könnte.

Spannend dürfte werden, wie bei den Wahlen Allianzen geschmiedet und Kandidaten unterstützt werden: Anders als früher, als das Gros der Kardinäle in der Kurie in Rom oder zumindest in Europa aktiv waren, sind nun viele über den ganzen Globus verstreut und kennen sich teilweise nur flüchtig.

Video: Nächster Papst aus Asien, Afrika oder Südamerika?

Zusammenfassung
  • Wenn die Kardinäle nach der Beisetzung von Franziskus einen neuen Papst wählen, wird es zu einem Konklave kommen wie nie zuvor.
  • Noch nie waren so viele Kirchenmänner aus unterschiedlichen Ländern und Regionen bei der Wahl in der Sixtinischen Kapelle dabei: Die insgesamt 135 wahlberechtigten Kardinäle kommen aus 65 unterschiedlichen Ländern.
  • Das Gremium ist dabei deutlich weniger auf Europa fokussiert als in der Vergangenheit: Nur noch 53 Kardinäle repräsentieren den alten Kontinent.
  • 16 Purpurträger kommen aus Nord-, 4 aus Mittel- und 17 aus Südamerika. Aus Afrika reisen 18 Kardinäle zum Konklave, aus Asien 23 und aus Ozeanien 4.