EZB senkt Zinsen: So viel bekommen Sparer jetzt noch
(Vorerst) sind aller guten Dinge drei. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat nach Zinssenkungen im Juni und im September diesen Kurs auch am Donnerstag fortgesetzt. Der vor allem für den Finanzmarkt und Sparer wichtige Einlagensatz ist um 25 Basispunkte, also einen Viertelprozentpunkt, auf 3,25 Prozent gesenkt worden.
Auch die anderen beiden Leitzinssätze sanken um 25 Basispunkte. Damit liegt der Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte bei 3,4 und für die Spitzenrefinanzierungsfazilität bei 3,65 Prozent.
Ob das Zinsstakkato im Dezember weitergeht, wovon viele Experten ausgehen, ließ die Europäische Zentralbank (EZB) offen. Sie lege sich nicht vorab auf einen Zinspfad fest, heißt es dazu im Begleittext zur geldpolitischen Entscheidung des EZB-Rats.
Warum die Zinsen gesenkt werden
Die Wirtschaft flaut ab und die Inflation ist nun in der Euro-Zone, aber auch in Österreich unter die 2-Prozent-Marke gefallen, die der EZB besonders wichtig ist.
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Die schwächelnde Wirtschaft würde allerdings unter hohen Zinsen leiden. Die wurden ja ursprünglich angehoben, um die Inflationsraten von teils über 10 Prozent wieder einzufangen. Mit sinkenden Zinsen wird es günstiger sich Geld per Kredit zu leihen, dadurch sollen Investitionen von Unternehmen angekurbelt werden.
Gleichzeitig wird es für Sparer weniger interessant, Geld am Konto liegenzulassen. Dadurch soll der Konsum angekurbelt werden oder Sparer:innen eher an die Kapitalmärkte gelockt werden, wo höhere Renditen (mit dem damit verbundenen Risiko) warten. Das bringt auch wieder Geld in die Kassen von börsengelisteten Unternehmen.
Was das für mein Sparkonto bedeutet
Der Einlagensatz ist besonders für Sparer relevant. Daran orientiert sich, wie viel Zinsen Banken auf Tages- oder Festgeldkonten zahlen. Nachdem dieser Zinssatz nun zurückgegangen ist, müssen Sparer also damit rechnen - sofern man keine fixierten Zinsen hat - in Zukunft weniger für ihr Erspartes zu bekommen. Einige Banken haben schon in den vergangenen Monaten die Zinsen auf Tagesgeldkonten wieder leicht gesenkt.
Vergleiche sind oft schwierig, da einige Banken auch mit Neukundenangeboten nur für wenige Monate mit besonders guten Konditionen locken. Bei einigen Raiffeisenbanken und Sparkassen ist es oft auch ratsam, sich mit dem eigenen Bankberater in Verbindung zu setzen und über die Zinsen zu reden. Oft schaut dann am Ende doch ein etwas besserer Zinssatz heraus.
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Jedoch könne man auch nach der Zinssenkung noch mit 2,0 bis 2,5 Prozent pro Jahr auf einem Tagesgeld-Konto rechnen, heißt es von Branchenkennern. Wer bereit ist, ein neues Konto aufzumachen, kann sich bei einigen Direktbanken zumindest für ein paar Monate inklusive Neukunden-Boni aber noch deutlich über 3 Prozent pro Jahr sichern.
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Zusammenfassung
- Die Inflation sinkt, die Wirtschaft kühlt ab. Deshalb hat die Europäische Zentralbank schon zum dritten Mal heuer die Leitzinsen gesenkt.
- Was das Ziel der EZB ist und was das für Sparer:innen bedeutet.