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Experte: Signa-Insolvenz kommt am Dienstag zu "99 Prozent"

Ökonom Gerrit Heinemann ist sich sicher, dass die Signa am Dienstag Insolvenz für die gesamte Gruppe melden wird.

Ökonom Gerrit Heinemann erklärt in der "ZIB 2", dass die Signa Gruppe am Dienstag mit "99 Prozent Wahrscheinlichkeit" Insolvenz für die gesamte Gruppe melden wird.

500 Millionen Euro hätte das Unternehmen rund um den Tiroler René Benko bis Jahresende aufstellen müssen, das dürfte nicht geklappt haben. Heinemann denkt, dass sich keine Geldgeber mehr finden haben lassen.

Das Geschäftsmodell der Signa-Gruppe habe auf Nullzinsen beruht - nun seien die Zinsen gestiegen und das Unternehmen würde wie ein "Kartenhaus" zusammenbrechen.

Benkos privates Vermögen wäre von einer Pleite nicht betroffen, bestätigt der Ökonom.

Letzter Rettungsversuch von Benkos Signa

PULS 24 Reporterin Karina Trauner hat Journalisten Daniel Imwinkelried interviewt.

Risse im Imperium

In Benkos Imperium hatten sich bereits vor einigen Wochen erste Risse gezeigt. Die Signa Sports United hatte im Oktober Antrag auf Insolvenz stellen müssen. Signa hatte ihr zuvor eine Kapitalspritze verweigert. Benko hatte sich kurz darauf Signa zufolge aus der Führung zurückgezogen.

Die Familie Benko Privatstiftung blieb allerdings weiterhin größter Gesellschafter bei Signa. Er sei "sicher, dass das Unternehmen eine sehr gute Zukunft haben kann", hatte Benko versichert.

Weniger rosig sah indes die US-Ratingagentur Fitch die Zukunft - sie stufte kürzlich eine Signa-Tochter auf "hochriskant" herab und warnte vor Ansteckungsrisiken für weitere Teile der Gruppe.

AFP

Bei mehreren großen Bauprojekten in Deutschland wie jene an der Alten Akademie in München oder etwa dem Elbtower in Hamburg liegen derzeit die Bauarbeiten auf Eis. W

Wobei das "Handelsblatt" zu Wochenbeginn berichtete, dass der Hamburger Milliardär Klaus-Michael Kühne laut Insidern die Übernahme der Hochhausbaustelle mit einer geplanten Höhe von 245 Meter prüfe. Die Baukosten wurden mit rund 950 Millionen Euro angegeben.

Die Signa-Holding hatte in der Bilanz für das Vorjahr Schulden von 2 Milliarden Euro ausgewiesen. Heuer sollen davon 1,3 Milliarden Euro refinanziert werden müssen.

ribbon Zusammenfassung
  • Ökonom Gerrit Heinemann ist sich sicher, dass die Signa am Dienstag Insolvenz für die gesamte Gruppe melden wird.
  • In der "ZIB 2" erklärte der Experte, dass er nicht denkt, dass ein Investor gefunden wurde.