Erstes Öffnungs-Wochenende durchwachsen, Grundstimmung gut
"Der Start war durchwachsen", sagte WKÖ-Tourismus-Obmann Robert Seeber am Montag zur APA. Die Kapazitätsbeschränkungen und Abstandsregeln in Lokalen und Beherbergungsbetrieben seien derzeit das größte Problem für die Betriebe. "Die zwei Meter Abstand sind für viele kleine Betriebe nicht wirtschaftlich", so Seeber. "In den Gewinnbereich kommen die meisten noch nicht." Der Obmann der Gastronomie, Mario Pulker, verwies im Gespräch mit der APA zudem auf das trübe Wetter. In vielen Ausflugsregionen blieb deswegen die Laufkundschaft über Pfingsten noch weitgehend aus.
Auch der Personalmangel mache sich nach wie vor bemerkbar, vor allem beim Küchenpersonal sei man teilweise sehr knapp besetzt. Bereits vor der Krise war die Personalsituation im Tourismus und der Hotellerie angespannt, nun ist es nicht besser geworden, so Seeber. Bis das in der Krise abgewanderte Personal zurückkehrt, könnte es noch eine Weile dauern. Laut Pulker gebe es viele ehemalige Gastro- und Hotel-Mitarbeiter, die derzeit in einem anderen Sektor tätig sind und noch abwarten, wie sich die Branche in den kommenden Wochen entwickelt, bevor sie wieder in ihr altes Metier zurückkehren.
Trotz aller Probleme und Sorgen sei man aber im Großen und Ganzen optimistisch. Die Branche freue sich, dass es nun endlich wieder losgeht und man wieder aufsperren dürfe. "Wir sind sehr glücklich drüber, dass man wieder zu einer Form des Alltags zurückkommt", so Pulker. Die Buchungslage am ersten Wochenende sei sowohl in Speiselokalen als auch in Hotels und Thermen sehr gut gewesen und dürfte es auch in den kommenden Wochen bleiben, sind sich beide Branchenvertreter einig.
Mut mache auch die Hoffnung auf weitere Lockerungsschritte. Dass der Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) solche für den Sommer bereits angedeutet hatte, sei in der Branche sehr gut angekommen, so Seeber. In der türkis-grünen Koalition hatte die Ankündigung am Wochenende allerdings für Unstimmigkeiten gesorgt.
Sowohl Pulker als auch Seeber rechnen fix damit, dass es in den kommenden Wochen zu weiteren Lockerungsschritten kommt. "Wenn man den Impffortschritt anschaut, dann wird es sicher weitere Erleichterungen geben - geben müssen", so Pulker. Die Ausgangslage sei heuer eine ganz andere als noch im vergangenen Jahr, man habe heute "viel mehr Werkzeuge bei der Hand", so Seeber. Die Betriebe hätten zudem mittlerweile hervorragende Sicherheitskonzepte ausgearbeitet.
Die Gäste hätten sich bisher sehr vorbildlich verhalten. Sowohl in Hotels als auch in Lokalen habe es kaum Problem mit der Kontrolle von Test-, Impf- oder Genesungsnachweisen gegeben. Im Gegenteil seien die Gäste noch sehr vorsichtig und würden genau darauf achten, dass der Betrieb alle Vorschriften einhalte, sagte Seeber. Auch Pulker zog diesbezüglich eine positive Bilanz: "Die große Mehrheit unserer Gäste war super und hat sich an alles gehalten." Er appellierte an die Gäste, dieses Verhalten auch weiterhin beizubehalten.
Zusammenfassung
- Das erste Öffnungs-Wochenende in der Gastronomie und Hotellerie verlief mit gemischten Gefühlen.
- "Der Start war durchwachsen", sagte WKÖ-Tourismus-Obmann Robert Seeber am Montag zur APA.
- Die Kapazitätsbeschränkungen und Abstandsregeln in Lokalen und Beherbergungsbetrieben seien derzeit das größte Problem für die Betriebe.
- Sowohl Pulker als auch Seeber rechnen fix damit, dass es in den kommenden Wochen zu weiteren Lockerungsschritten kommt.