E-Control: Strompreise sinken, Preisvergleiche lohnen sich

An den Strombörsen sind die Preise in den vergangenen Monaten deutlich gesunken. Wie man als Endverbraucher davon profitieren kann und was es zu beachten gibt, erklärt Leo Lehr von der Regulierungsbehörde E-Control im PULS 24 Interview.

An den Strommärkten zeigt sich eine deutliche Entspannung. Auf der eigenen Stromrechnung spüren Kunden mit Fixpreisen diese Erleichterung aber noch nicht. Das liegt vor allem daran, dass Energieunternehmen den Strom bereits Monate oder sogar Jahre im Voraus kaufen.

"An den Großhandelsmärkten sinken die Preise seit circa einem halben Jahr. Bei den Endkunden kommt das alles etwas verzögert an", ordnet Leo Lehr von der E-Control die aktuelle Lage ein. "Wir sehen aber auch, dass einige Unternehmen inzwischen für ihre Bestandskunden auch gewisse Preissenkungen wieder ankündigen".

Was beim Anbieter-Wechsel zu beachten ist

Ob es sich jetzt lohnt, den Vertrag zu wechseln, hängt auch von der "eigenen Risikofreudigkeit" ab, wie Lehr erklärt. Auf jeden Fall lohne es sich, jetzt Preisvergleiche anzustellen. Das geht zum Beispiel mit dem Tarifrechner der E-Control.

Dabei müsse man laut dem Experten der E-Control aber darauf achten, ob es "nur durch einen Neukundenrabatt" günstiger ist. Einige Anbieter würden nämlich für Neukunden starke Rabatte im ersten Vertragsjahr anbieten, die Kosten für verbrauchten Strom seien aber relativ teuer. In diesem Fall müsse man laut Lehr darauf achten, dann auch jährlich wieder die Preise zu vergleichen und der Vertrag gegebenenfalls zu wechseln. 

Float-Tarife: Sparpotenzial mit Risiko

Die Entspannung an den Strombörsen bekommen Kunden mit sogenannten Float-Tarifen unmittelbar mit. Bei diesen Tarifen hat man keinen Fixpreis, sondern zahlt den aktuellen Börsenpreis. Damit könne man zurzeit durchaus Geld sparen - man müsse aber auch ein genaues Auge auf die Preisentwicklung haben.

"Wenn ich monatlich auf die Marktpreise schauen kann, dann bin ich derzeit mit einem Floater durchaus besser dran", sagt Lehr. Bei kräftigen Preisanstiegen muss man als Kunde jedoch schnell reagieren und wieder auf einen Fixpreis wechseln, um weiter den günstigsten Strom zu beziehen. 

Langfristige Entspannung in Sicht

Wie es mit den Strompreisen in Zukunft weitergeht, hänge laut Lehr immer noch von "einigen Risikofaktoren" ab - wie zum Beispiel die Gasversorgung im nächsten Winter. Den E-Control-Experten stimmt der Blick auf die Strommärkte positiv, weil man "eine gewisse Entspannung auch bis in die nächsten Jahre hinein" sehe. 

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  • An den Strombörsen sind die Preise in den vergangenen Monaten deutlich gesunken.
  • Wie man als Endverbraucher davon profitieren kann und was es zu beachten gibt, erklärt Leo Lehr von der Regulierungsbehörde E-Control im PULS 24 Interview.