Corona: Palfinger lässt Mitarbeiter in Serbien impfen
Im internationalen Konkurrenzkampf der Firmen würde Österreich verlieren, weil andere beim Impfen weiter sind. "Wir verlieren mittlerweile Aufträge, die sich über die nächsten drei bis fünf Jahre erstrecken, weil unsere Mitarbeiter nicht vor Ort sein können", zitieren die "Salzburger Nachrichten" Andreas Klauser, den Chef des Unternehmens Palfinger.
In Serbien geimpft
Klauser hat deshalb 40 seiner Schlüsselarbeitskräfte in Serbien impfen lassen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Dort bekamen die Mitarbeiter Biontech/Pfizer und AstraZeneca verabreicht. Eingeführt werden konnte der Impfstoff nicht, obwohl man das versucht habe. Doch "enge Kooperationspartner" hätten ermöglicht, dass die Palfinger-Arbeitskräfte eine Impfung vor Ort bekommen.
Klauser gibt an, dass rund 250 seiner Arbeiter eine Impfung brauchen. Das Unternehmen beschäftigt 11.000 Leute in weltweit 35 Niederlassungen. "Wir machen das nicht zum Spaß. Wir müssen unsere Mitarbeiter schützen und im Geschäft bleiben."
Vorreihung in Österreich erwünscht
Der Palfinger-Chef hofft, dass die Industriellenvereinigung (IV) eine Vorreihung in Österreich durchsetzen kann. Dort stößt die Idee auf offene Ohren. "Wir können es uns nicht leisten, auf den Weltmärkten abgehängt zu werden", zitiert die SN Salzburgs IV-Präsidenten Peter Unterkofler. In Salzburg beträfe das 2.500 bis 3.000 Personen, die fast ausschließlich im Ausland tätig sind. Man sei bereits in Diskussionen mit dem Land Salzburg.
Impfanmeldung in Vorarlberg angelaufen
In Vorarlberg wird eine Vorreihung bereits vorbereitet. Es seien bereits 1.000 Codes verschickt worden, damit sich Schlüsselarbeitskräfte für die Impfung registrieren können. Der Stich komme, sobald Impfstoff vorhanden sei. Man rechnet mit Ende April. Es mache Sinn, weil international Reisende einem höheren Ansteckungsrisiko ausgesetzt seien, so Vorarlbergs Wirtschaftskammer-Direktor Christoph Jenny.
Nach Schätzungen würden 10.000 bis 15.000 Personen in Österreich in die Kategorie der Schlüsselarbeitskräfte fallen.
Zusammenfassung
- Firmen verlangen Impf-Vorreihung für ihre Mitarbeiter, weil sie sonst, bei internationalen Ausschreibungen Aufträge verpassen.
- Der Salzburger Kranhersteller Palfinger ließ 40 wichtige Angestellte bereits in Serbien impfen. Ein Import von Impfstoff ist gescheitert.
- Der Palfinger-Chef hofft, dass die Industriellenvereinigung (IV) eine Vorreihung in Österreich durchsetzen kann.
- In Vorarlberg wird eine Vorreihung bereits vorbereitet. Es seien bereits 1.000 Codes verschickt worden, damit sich Schlüsselarbeitskräfte für die Impfung registrieren können.
- Nach Schätzungen würden 10.000 bis 15.000 Personen in Österreich in die Kategorie der Schlüsselarbeitskräfte fallen.