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Bitcoin Halving: Wie geht es 2024 mit der Kryptowährung weiter?

Für Bitcoin, die wohl wichtigste Kryptowährung, sind es Monate voller wichtiger Ereignisse. Im Jänner hat die US-Börsenaufsicht Bitcoin-ETFs zugelassen, im April steht das bisher vierte Halving an. Was das für die Kryptowährung und ihren Kurs bedeutet.

Der 11. Jänner markierte für die Kryptowelt einen richtungsweisenden Moment - die US-Börsenaufsicht hat erstmals Bitcoin-ETFs zugelassen. In Erwartung dieser legte die wichtigste Kryptowährung, Bitcoin, massiv an Wert zu. 

Seit der Entscheidung geht es aber nicht mehr weiter bergauf für den Bitcoin. Während sich bei vielen Enttäuschung breitmachte, sieht das Mirco Recksiek, Krypto-Experte und Gründer von Bitcoin2Go nicht als Rückschlag.

Vielmehr sei es "eine ganz normale Korrektur, eine gute Einpreisung und auch eine sehr gute Verarbeitung des gesamten Events. Dass jetzt alle Korken fliegen und der Kurs auf 100.000 Dollar steigt, habe ich nicht erwartet und vermutlich auch keiner, der sich wirklich intensiv damit beschäftigt", sagte er im Gespräch mit PULS 24. 

Was ist Bitcoin wirklich wert?

Grundsätzlich sieht Recksiek die Entwicklung aber sehr positiv. Mit der ETF-Zulassung sei Bitcoin "in der nächsten Liga angekommen". Offen sei aber immer noch, "was Bitcoin tatsächlich wert ist". Auch der tatsächliche Nutzen der Kryptowährung ist noch nicht vollends geklärt. Als elektronisches Zahlungssystem sieht er es eher nicht, "dafür ist es es viel zu teuer", so Recksiek. 

Der Geschichte, Bitcoin sei digitales Gold, könne er schon mehr abgewinnen. Dem würden die ETFs auch helfen. Wenn mehr Kapital in Bitcoin investiert ist, ist die Kryptowährung weniger anfällig für massive Wertschwankungen. "Wenn das ganze Asset weniger volatil ist, ist die Wahrnehmung eine ganz andere", meinte der Krypto-Experte. Bislang lastete Bitcoin vorwiegend ein Zocker-Image an. 

Bitcoin Halving: Was ist das?

Im April steht beim Bitcoin das bisher vierte Halving an. Aber was ist das? "Das Halving ist eine Halbierung der Belohnung derjenigen, die Bitcoin regelmäßig minen", erklärte Recksiek: "Bei Bitcoin findet ein sogenanntes Mining statt. Man schreibt die Bitcoin-Blockchain quasi weiter und wer sie weiterschreibt, also den Block findet, der bekommt eine Belohnung". 

Derzeit liegt die Belohnung für einen neuen Block bei 6,25 Bitcoin - die wird dann halbiert. Durch diesen Mechanismus ist Bitcoin begrenzt. Nach dem Halving dauert das Schürfen neuer Bitcoins länger, eines Tages endet es - bei knapp 21 Millionen Bitcoin. 

Wie beeinflusst das Halving den Kurs?

Da weniger Bitcoin ausgeschüttet werden, sinkt in der Theorie das Angebot. Wenn das Angebot sinkt und die Nachfrage gleich bleibt oder gar steigt, sollte laut volkswirtschaftlicher Theorie dann der Preis steigen. 

"Und das ist auch der Effekt, den wir die letzten 12 Jahren bei Bitcoin immer gesehen haben", meinte Recksiek. Er geht aber davon aus, dass man mittlerweile an einem Punkt angekommen sei, wo "der Halving-Effekt gar nicht mehr so groß ist".

Einerseits sei die Geldmenge, die in Bitcoin investiert ist, schon sehr groß - Anfang Februar lag die Marktkapitalisierung bei über 800 Milliarden US-Dollar. Andererseits sei er aber auch ein erwartbares Ereignis, daher könne es auch schon in den Kurs eingepreist sein. Dennoch sei es "eines der vielen Puzzleteile, warum Bitcoin auch 2024 so interessant ist", meinte der Krypto-Experte.

Wie geht es mit Bitcoin 2024 weiter?

Die Zukunft des Bitcoin-Kurses vorherzusagen ist - gleich wie an den Aktienmärkten - natürlich unmöglich. Recksiek sieht jedoch einige Punkte, die den Kurs maßgeblich beeinflussen können: "Fokus Nummer eins ist die Zinswende der US-Zentralbank". Wenn die Zinsen sinken, ist das traditionell gut für die Aktienmärkte und Assets, die keine Zinsen ausschütten: wie Gold oder Kryptowährungen. 

Als "Best-Case-Szenario" bezeichnet er sinkende Zinsen, zurückgehende Inflation und gleichzeitig, dass die Wirtschaft läuft und eine Rezession ausbleibt. Wenn alle Rahmenbedingungen passen, "dann steht der Bitcoin-Kurs am Ende des Jahres vielleicht sogar bei 100.000". Er würde in diesem Jahr noch ein neues Allzeit-Hoch erleben", meinte er. 

Sollten die Zinssenkungen jedoch nicht wie erwartet kommen, die Inflation noch einmal anziehen oder gar die Wirtschaft in eine neue Rezession steuern, würde das "erst mal wieder Luft rausnehmen aus dem Kurs". Für den Krypto-Experten sei aber selbst dann die Devise: "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. 2025, also ein Jahr nach dem Halving, ist sowieso meist das besser performende Jahr für Krypto allgemein". 

ribbon Zusammenfassung
  • Für Bitcoin, die wohl wichtigste Kryptowährung, sind es Monate voller wichtiger Ereignisse.
  • Im Jänner hat die US-Börsenaufsicht Bitcoin-ETFs zugelassen, im April steht das bisher vierte Halving an.
  • Was das für die Kryptowährung und ihren Kurs bedeutet und wie es 2024 mit Bitcoin weitergeht - ein Interview mit Krypto-Experte Mirco Recksiek.