Bildungskarenz: So berechne ich das Weiterbildungsgeld
Hörsaal statt Großraumbüro. Kursbeginn statt Start in den Arbeitstag. Eine Bildungskarenz ist eine Auszeit vom Alltag im Job und ein Zurück in die Vergangenheit.
Es ist ein Zurück zum Lernen, zum neongelben Textmarker in Büchern und zu der Aufregung vor einer wichtigen Prüfung oder Abgabe.
Die Bildungskarenz boomt. Zwei bis zwölf Monate kann man sich für eine Aus- oder Weiterbildung freistellen lassen. In der Zeit der Karenz gibt es zwar keinen Lohn, aber Geld vom AMS.
Wie viel Geld bekommt man in der Bildungskarenz?
Monatlich bekamen zuletzt im Durchschnitt 18.000 Frauen und 4.000 Männer das sogenannte Weiterbildungsgeld.
Dessen Höhe entspricht jener des Arbeitslosengeldes. Grundsätzlich sind es 55 Prozent des letzten Nettoeinkommens, der Mindestbetrag sind 14,53 Euro täglich.
Wie viel Geld einem genau zusteht, hängt also davon ab, wieviel man zuletzt verdient hat. Ein Online-Ratgeber des AMS hilft dabei, das eigene Weiterbildungsgeld vorab auszurechnen. So kann man sich frühzeitig informieren, ob eine Bildungskarenz und die damit verbundenen finanziellen Einbußen in Frage kommen.
Die zentralen Voraussetzungen für eine Bildungskarenz sind:
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ein aufrechtes Arbeitsverhältnis
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das Einverständnis des Arbeitgebers oder der Arbeitgeberin
Einen rechtlichen Anspruch auf Bildungskarenz gibt es nicht. Als Arbeitnehmer:in muss ich darauf hoffen, dass ich für die angepeilte Dauer freigestellt werde.
Die Bandbreite an möglichen Aus- und Weiterbildungen ist riesig. Man kann sein Studium abschließen oder ein neues beginnen, eine Umschulung absolvieren oder eine Fremdsprache lernen. Es muss einen allerdings beruflich weiterbringen, privates Interesse reicht grundsätzlich nicht aus.
Video: Braucht es Reformen bei der Bildungskarenz?
Wie beantrage ich Weiterbildungsgeld?
Wenn man eine Bildungskarenz machen und dabei Weiterbildungsgeld beziehen möchte, kann das entweder
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persönlich in der jeweiligen AMS-Geschäftsstelle oder
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über das eAMS-Konto
beantragt werden. Mit einem eigenen Online-Fragebogen des AMS kann man sich schon vorab einen Eindruck davon verschaffen, ob der Antrag auf Bildungskarenz beziehungsweise Weiterbildungsgeld Chancen hat. Der Ratgeber ist anonym. Neben Antworten auf die wichtigsten Fragen werden auch Kontaktdaten zu der AMS-Geschäftsstelle geboten, bei der man sich im Anschluss mit einem Antrag melden kann.
Nötig sind zwei Dokumente, nämlich
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der Antrag auf Weiterbildungsgeld
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eine vom Arbeitgeber/der Arbeitgeberin unterschriebene Bildungskarenz-Vereinbarung
Wie lange kann ich in Bildungskarenz gehen?
Innerhalb von vier Jahren können maximal zwölf Monate Bildungskarenz gefördert werden.
Die Zeit muss dabei nicht am Stück genommen werden. Man kann die Zeit auch aufteilen, es müssen allerdings immer mindestens zwei Monate am Stück genommen werden.
Was man nachweisen muss:
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Bei einer Schulung müssen inklusive Lernzeiten 20 Stunden pro Woche schriftlich nachgewiesen werden, das geht zum Beispiel durch ein Zeugnis oder die Bestätigung eines Kursbesuchs.
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Für Eltern gibt es aber eine Ausnahme. Sie müssen nur einen Nachweis für 16 Stunden Weiterbildung pro Woche vorlegen, wenn sie Kinder unter sieben Jahren betreuen müssen.
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Bei einem Studium müssen nach sechs Monaten Prüfungen oder Seminare im Ausmaß von vier Semesterwochenstunden beziehungsweise 8 ECTS-Punkten vorgelegt werden. Wer in der Bildungskarenz beispielsweise eine Abschlussarbeit für ein Studium schreibt, muss einen entsprechenden Fortschritt nachweisen.
Zusammenfassung
- Die Bildungskarenz boomt.
- Wer sich eine Auszeit von der Arbeit nimmt und sich weiterbildet, kann Geld vom AMS bekommen.
- PULS 24 erklärt, wie man die Höhe dieses Weiterbildungsgeldes berechnet.