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Zorn "verraucht": Felix Mitterer plant Rückkehr nach Tirol

Rückkehr des "verlorenen Sohnes": Autor Felix Mitterer will nach seinem Fortgang aus Tirol wegen der eingeforderten Tourismusabgabe wieder zurückkehren. "Mein Zorn ist verraucht", bekannte der Dramatiker gegenüber der "Tiroler Tageszeitung". Würde die Abgabe erneut eingehoben, würde er zahlen. Aktuell sei er auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) freute sich jedenfalls über die Rückkehr, wie es aus seinem Büro gegenüber der APA hieß.

Vor zwei Jahren hatte Mitterer Tirol im Disput über die auch von ihm eingeforderte Tourismusabgabe den Rücken gekehrt, nachdem er erst kurz zuvor wieder in das Bundesland zurückgekehrt war. "Der Verfasser der 'Piefke-Saga' kann keine Tourismusabgabe zahlen", hatte der 76-Jährige damals gegrollt. Der Tourismus sollte der Kunst etwas zahlen, nicht umgekehrt. Mitterer zog es in die Steiermark. Mittlerweile scheint der Groll des bekannten Autors indes verschwunden zu sein: "Ich würde die Krot schlucken und die Tiroler Tourismusabgabe zahlen. Ich weiß gar nicht, wie viel das Land haben wollte", sagte Mitterer nun zur "TT". Die Rückkehr nach Tirol sei bereits "geplant". Er habe Tirol "unterschätzt", gab der 76-Jährige zu Protokoll: "Mir geht Tirol mehr ab, als geplant war."

Sehr wohlwollend nahm man die Umzugsentscheidung des wohl bekanntesten Tiroler Autors jedenfalls im Innsbrucker Landhaus zur Kenntnis. Landeshauptmann Mattle, seines Zeichens auch Kulturreferent, freue es, dass "Mitterer nach Tirol zurückzieht und er die Vorzüge unseres Landes zu schätzen weiß." Der Landeschef kenne und schätze den im Bezirk Kitzbühel aufgewachsenen und bis zu seinem Fortgang in Schwaz wohnhaften Mitterer "schon lange" und habe diesem zuletzt telefonisch zum 75. Geburtstag gratulieren dürfen, wurde zudem erklärt.

Die schwarz-rote Tiroler Landesregierung hatte zuletzt eine Novelle der Tourismusfinanzierung - und damit auch der Tourismusabgabe - auf den Weg gebracht. Durch eine Senkung der Abgabe solle die Wirtschaft ab 1. Jänner 2025 um rund elf Millionen Euro entlastet werden. Bei der zur Gegenfinanzierung beschlossenen Erhöhung der Kurtaxe gelte eine Übergangsfrist bis 1. Mai 2025. Im Oktober muss der Landtag noch über die Novelle abstimmen.

Wie viel Tourismusabgabe Mitterer zu zahlen haben wird, wird aus datenschutzrechtlichen Gründen natürlich nicht bekanntgegeben. Generell gilt: Wie hoch die Abgabe ausfällt, hängt von den Umsätzen ab, die in Tirol erzielt werden. Es gibt eine Kleinunternehmerregelung, die am 1. Jänner 2025 auf 55.000 Euro Umsatz hinaufgesetzt wird (bisher 36.000 Euro). Hier würde eine Pauschale von 32 bis 50 Euro pro Jahr anfallen. Sollten die Umsätze über die Grenze von 55.000 Euro hinausgehen, wird auf Basis des Umsatzsteuerbescheides je nach Tourismusintensität des Ortes, die Höhe der Tourismusabgabe errechnet. Hier gilt: Je tourismusintensiver ein Ort, desto höher die Abgabe. Dort wo weniger Tourismus vorherrscht, fällt die Abgabe niedriger aus. Mitterer würde als Schriftsteller, sofern er mehr als 55.000 Euro Umsatz in Tirol erzielt, APA-Informationen zufolge wohl unter die Beitragsgruppe VI fallen. Die Beiträge in dieser Gruppe werden mit der Novelle um rund 25 Prozent gesenkt.

Indes wartete Mitterer auch anderweitig mit "Neuigkeiten" auf: Das Drehbuch für einen möglichen fünften Teil der "Piefke-Saga" liege weiter fertig in seiner Schublade. Es habe sich aber weiterhin keine TV-Anstalt gefunden, die die Produktion finanzieren wollte. Deshalb sei das fertige Drehbuch nach wie vor "zu haben", ließ der Schöpfer der Reihe wissen.

ribbon Zusammenfassung
  • Felix Mitterer plant nach Tirol zurückzukehren, nachdem er das Bundesland vor zwei Jahren wegen einer Tourismusabgabe verlassen hatte. Der Dramatiker ist nun bereit, die Abgabe zu zahlen.
  • Die Tiroler Landesregierung plant eine Senkung der Tourismusabgabe ab 1. Jänner 2025, wodurch die Wirtschaft um rund 11 Millionen Euro entlastet werden soll.
  • Mitterer hat das Drehbuch für einen fünften Teil der 'Piefke-Saga' fertiggestellt, jedoch bisher keine TV-Anstalt gefunden, die die Produktion finanzieren möchte.