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Benko Kaufhaus pleite - KaDeWe insolvent, Lamarr betroffen

Die nächste prominente Pleite in René Benkos Signa-Reich: Die Luxus-Kaufhauskette KaDeWe ist insolvent. Der KaDeWe-Chef rügt auch öffentlich den Vermieter, der überhöhte Mieten verlangen würde - René Benko.

Es hat sich bereits angebahnt, nun ist es fix: Die KaDeWe Group hat Insolvenz angemeldet. Dazu gehören nicht nur das namensgebende Kaufhaus in Berlin, sondern auch die Luxus-Kaufhäuser Oberpollinger in München und das Alsterhaus in Hamburg. Der Betrieb soll aber trotz Insolvenz weitergehen, hieß es.

Man strebe ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung an. Das Handelsunternehmen betonte, dass vor allem die Mieten an den drei Kaufhaus-Standorten das Geschäft belasteten. Zur Erinnerung: Vermieter ist in diesem Fall auch die Signa. 

Oberpollinger MIT BESCHREIBUNGGuido Radig

Auch in der Münchner Fußgängerzone finden sich Filetstücke aus Benkos Immobilienportfolio: Das Luxuskaufhaus "Oberpollinger", das auch zur KaDeWe-Gruppe gehört.

Die überhöhten Mieten würden ein "nachhaltiges, ertragreiches Wirtschaften nahezu unmöglich" machen, hieß es in einer Aussendung. 

Handels-Sparte zerfällt weiter

Nach der dritten Pleite der Warenhauskette Galeria seit 2020 bröckelt also die Retail-Sparte der Signa weiter. Schon im Herbst rutsche der Online-Sporthandel-Ableger Signa Sports United (SSU) in die Pleite. Auch die Schweizer Warenhauskette Globus ist insolvent. Dort ist die Signa zu 50 Prozent beteiligt.

Auch das in Bau befindliche Lamarr-Kaufhaus in Wien gehört zu dieser Kette. Die KaDeWe-Gruppe ist zu 50,01 Prozent im Besitz der thailändischen Central Group und zu 49,99 Prozent Teil der Signa Gruppe des Investors René Benko. 

Alsterhaus HamburgAPA/dpa/Marcus Brandt

Das Alsterhaus am Jungfernsteig in Hamburg ist eine von Benkos Kaufhaus-Immobilien in den besten Lagen deutscher Innenstädte. 

Insolvenz eine Chance?

Die Pleite könnte für die KaDeWe-Gruppe nämlich eine Chance sein. Den wirtschaftlichen Zahlen zufolge läuft das Geschäft nämlich grundsätzlich. Die Insolvenz könnte nun für die thailändische Central Group eine Chance sein, um aus den überteuerten Mietverträgen auszusteigen. 

"Operativ machen wir einen herausragenden Job. Alle Häuser verzeichnen auch in volkswirtschaftlich schwierigen Zeiten steigende Umsätze", wird KaDeWe-Chef Michael Peterseim in einer Mitteilung zitiert. 

"Die Indexmieten jedoch sind unverhältnismäßig hoch, sie sind nicht marktüblich - und sollen weiter ansteigen", heißt es weiter. Zahlreiche Gespräche mit dem Vermieter - René Benko - hätten daran nichts geändert.

Warum Benko die Mietpreise so "hochgeschraubt" haben dürfte, lesen Sie hier.

Wie geht es mit Lamarr weiter?

Unklar ist in dem ganzen, wie es mit dem Kaufhaus Lamarr auf der Mariahilfer Straße in Wien weitergeht. Auf der Baustelle geht weiterhin kaum etwas weiter. Doch auch bei diesem Projekt ist die Central Group bereits zur Hälfte beteiligt. 

Ein offizieller Baustopp wurde bisher nicht verkündet, die für Anfang 2025 anvisierte Eröffnung rückt aber immer mehr in weite Ferne.

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Millionen-Pfandrechte von Banken im Grundbuch

Fest steht: Für die Grundstücke, auf denen derzeit gebaut wird, ist als Eigentümerin die Mariahilfer Straße 10-18 Immobilien GmbH eingetragen. Diese Projektgesellschaft hat zwar noch nicht Insolvenz angemeldet, diese wird wohl näher rücken. 

Zudem finden sich zwei Pfandrechte im Grundbuch. Eines aus dem Jahr 2018 von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich in Höhe von 95 Millionen Euro und ein weiteres von der UniCredit Bank Austria aus dem Jahr 2022 in Höhe von 295 Millionen Euro. 

Kauft Spar das Lamarr?

Um diesen Fall zu verhindern, könnte ein neuer Käufer gefunden worden. Einen zumindest Interessenten für das Lamarr gibt es bereits. Spar-Vorstandschef Hans Reisch zeigte sich in einem Interview mit den "Salzburger Nachrichten" vom Wochenende interessiert.

"Um das Hedy Lamarr - also damals den Leiner in der Mariahilfer Straße - haben wir uns schon vor dem Verkauf an René Benko sehr bemüht, sind aber nicht zum Zug gekommen", sagte Reisch. "Das wäre nach wie vor ein Asset, an dem wir interessiert wären. Konkret ist aber nichts."

Auf Nachfrage von PULS 24 konkretisierte eine Unternehmenssprecherin von Spar: "Das ehemalige Leiner-Areal ist generell ein interessanter Standort in Wien. Auch für uns. Aber es gibt aktuell weder Kontakt noch Gespräche und auch keine konkreten Pläne". 

ribbon Zusammenfassung
  • Die nächste prominente Pleite in René Benkos Signa-Reich: Die Luxus-Kaufhauskette KaDeWe ist insolvent.
  • Man strebe ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung an.
  • Die überhöhten Mieten würden ein "nachhaltiges, ertragreiches Wirtschaften nahezu unmöglich" machen, hieß es in einer Aussendung. 
  • Zur Erinnerung: Vermieter ist in diesem Fall auch die Signa. 
  • Die Pleite könnte für die KaDeWe-Gruppe nämlich eine Chance sein. Den wirtschaftlichen Zahlen zufolge läuft das Geschäft nämlich grundsätzlich.