Bosch will weltweit weitere 3.500 Stellen streichen
Die schwierige wirtschaftliche Lage in Deutschland wird auch dem Automobilzulieferer Bosch zum Verhängnis. Laut "Spiegel" will man bis Ende 2027 allein im Geschäftsbereich für Cross-Domain Computing Solutions 3.500 Stellen abbauen.
Eine Sprecherin erklärte, dass etwa die Hälfte des Stellenabbaus Deutschland treffe. Zudem sollen an den Standorten Hildesheim und Schwäbisch Gmünd in den kommenden Jahren rund 2.000 Stellen abgebaut werden. Wie eine Sprecherin von Bosch Österreich gegenüber PULS 24 sagte, sind die mehr als 3.200 Jobs in Österreich von dieser Ankündigung nicht betroffen.
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Betroffen sei der Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions. Die Nachfrage nach intelligenten Fahrerassistenzsystemen und Lösungen zum automatisierten Fahren sowie bei Steuergeräten entwickle sich nicht so wie vorhergesagt.
Im Hildesheimer Werk in Deutschland sollen bis 2032 zudem rund 750 Jobs wegfallen. Im deutschen Lenkungswerk in Schwäbisch Gmünd könnten von 2027 bis 2030 bis zu 1.300 Arbeitsplätze wegfallen. Derzeit handle es sich bei den Zahlen um reine Planung. Genaueres soll bei Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern besprochen werden, heißt es laut "Spiegel".
Bereits mehrere tausend Stellen abgebaut
Das Unternehmen hat bereits in den vergangenen Monaten mehrere tausend Stellen abgebaut. Dennoch befürchtet der Konzern, seine Jahresziele zu verfehlen. Erst am Donnerstag hatte das Unternehmen mitgeteilt, die Arbeitszeit von Mitarbeitern in der Firmenzentrale zu kürzen.
Mit 1. März 2025 sollen 450 Beschäftigte an mehreren deutschen Standorten nur noch 35 Stunden pro Woche arbeiten.
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"Schlag ins Gesicht" für den Betriebsrat
Der IG Metall zufolge fallen damit in Deutschland insgesamt 3.800 Stellen weg. "Die Ankündigung des Unternehmens, Personal in diesem Ausmaß zu reduzieren, ist für die Mitarbeiter ein Schlag ins Gesicht", kritisierte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats des Bereichs Mobility Solutions, Frank Sell.
Erst im Juli 2023 habe die Geschäftsführung in einer Vereinbarung mit dem Gesamtbetriebsrat der Mobilitätssparte betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2027 ausgeschlossen.
Zusammenfassung
- Der deutsche Autozulieferer Bosch will weltweit weitere 3.500 Stellen streichen.
- Eine Sprecherin erklärte, dass etwa die Hälfte des Stellenabbaus auf Deutschland falle. Zudem sollen an den Standorten Hildesheim und Schwäbisch Gmünd in den kommenden Jahren rund 2.000 Stellen abgebaut werden.
- Schon in den vergangenen Monaten baute das Stuttgarter Unternehmen tausende Stellen ab.