Zehn verrückte Fakten zum Super Bowl LVI
6,5 Millionen Dollar für 30 Sekunden Werbung
Die Werbeplätze während der Super Bowl gehören zu den Begehrtesten des ganzen Jahres. Dementsprechend teuer werden sie von den TV-Sendern verkauft: Ein 30-sekündiger Spot kostet im Durchschnitt schlappe 6,5 Millionen Dollar. Laut dem Marktforschungsunternehmen "Kantar" beliefen sich die gesamten Werbeeinnahmen der TV-Sender rund um den Super Bowl 2017, der den Rekord hält, auf 498 Millionen Dollar.
Firmen wie Amazon, Pepsi, Budweiser und Co. produzieren extra für das Mega-Event aufwändige Clips. Des Öftern sind dabei bekannte SchauspielerInnen, SängerInnen oder SportlerInnen vertreten. Diesmal wird unter anderem Arnold Schwarzenegger an der Seite der Schauspielerin Selma Hajek in einem Werbesport für BMW zu sehen sein. Hier bereits ein kleiner Vorgeschmack, was die TV-ZuseherInnen in den USA erwartet.
Cincinnati setzt Schulpflicht aus
Dass die Cincinnati Bengals am Super Bowl teilnehmen, elektrisiert die ganze Stadt. Die Bengals sind eines von zwölf NFL-Teams, das noch nie die Vince Lombardi Trophy gewinnen konnte. Das soll sich heuer ändern und für diesen Fall hat die Stadt bereits vorgesorgt.
Der nationale Schulverband gab bekannt, dass am Montag nach dem Super Bowl alle öffentlichen Schulen geschlossen bleiben. Um den, "so glauben wir, ersten Super Bowl-Sieg in der Geschichte unserer Stadt zu feiern."
https://twitter.com/IamCPS/status/1488260338730643465?s=20&t=SRPYkTaJdvtEsFYqtt6RWQ
Teurer Spaß: Bis zu 75.000 Dollar für Eintrittskarten
Einmal einen Super Bowl live sehen: Davon träumt so gut wie jeder Amerikaner. Um diesen Traum zu verwirklichen, muss man jedoch tief in die Tasche greifen. Über den offiziellen Weg gibt es Tickets zwar um "nur" 600 Dollar zu erwerben, die Chance ein solches – per Lotterieverfahren - zu ergattern ist jedoch äußerst gering.
Aussichtsreicher ist da schon der Weg über Zweit- und Drittanbieter. Schätzungen gehen davon aus, dass der Durchschnittspreis für eine Eintrittskarte bei knapp 10.000 Dollar liegt. Für die teuerste Kategorie zahlen Fans unglaubliche 75.000 Dollar.
Jeder dritte US-Amerikaner schaut Super Bowl
2020 gab TV-Sender FOX bekannt, dass der Super Bowl LV eine durchschnittliche Reichweite von 102,1 Millionen Zuschauern erreichte. Das entspricht beinahe einem Drittel der US-Bevölkerung. Insgesamt 148 Millionen Menschen verfolgten das Spiel zumindest teilweise.
Unglaubliche Zahlen, dennoch lässt sich die oft verbreitete Bezeichnung als "größtes Sportereignis der Welt" zumindest mit Blick auf die Einschaltquoten nicht verifizieren. Außerhalb der Vereinigten Staaten ist die Sportart zwar am aufsteigenden Ast, jedoch längt nicht so populär. Reuters ging 2015 in einer Schätzung von 160 Millionen TV-ZuseherInnen weltweit aus. Zum Vergleich: Das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 zwischen Frankreich und Kroatien verfolgten insgesamt über eine Milliarde Menschen.
Farbe des Gatorades: Die kuriosesten Sporwetten
Der "Super Bowl Sunday" ist auch für Wettanbieter auf der ganzen Welt ein Feiertag. Mittlerweile wird längst nicht mehr nur auf den Sieger der Partie oder das genaue Ergebnis gewettet. Ein Auszug aus den verrücktesten Wettangeboten zum diesjährigen Spiel:
- Welche Farbe hat das Gatorade, mit dem der siegreiche Trainer überschüttet wird?
- Das Trikot welcher Mannschaft wird der Rapper Drake tragen?
- Wen wird der Super Bowl MVP in seiner Rede zunächst erwähnen? (Die geringste Quote gibt es, wenn man auf "Mitspieler" setzt, gefolgt von "Gott/Jesus" und der Stadt)
- Wird das Licht während des Spiels ausgehen? (Dies geschah bei Super Bowl 2013 in New Orleans)
- Macht ein Spieler nach dem Super Bowl einen Heiratsantrag?
400 Dollar fürs Parken, 34 Dollar für Grillwürstel
Da knapp 100.000 ZuschauerInnen am Sonntag ins SoFi-Stadium strömen werden und noch dazu viele Parkplätze von Bühnen und Veranstaltungsflächen belegt sind, ist die Parksituation angespannt. Auf der Ticketbörse "StubHub" wurden einige Wochen vor dem Spiel Parkplätze angeboten. Kostenpunkt: 130 bis 400 Dollar.
In Anbetracht der ohnehin schon stattlichen Ticketpreise sind öffentliche Verkehrsmittel an diesem Tag wohl die bessere Option. Denn auch im Stadion wird es nicht billiger: Letztes Jahr legten Fans knapp 14 Dollar für ein Bier hin, ein Paar Grillwürstel kostete satte 34 Dollar.
1,3 Milliarden Liter Bier
Etwas billiger kommt einem da eine Super Bowl Party daheim, doch das hält die meisten nicht von einem stattlichen Konsum ab: Bier, Chicken Wings und Nachos mit Guacamole dürfen während des Super Bowls auf keinem Esstisch fehlen. Wenig verwunderlich, dass es auch hier zu schwindelerregenden Zahlen kommt.
Valide Aussagen zu treffen ist kaum möglich, da im Netz diverse Zahlen kursieren. Doch verschiedene Schätzungen gehen von unglaublichen 1,3 Milliarden Liter Bier, aus die in den USA am "Super Bowl Sunday" getrunken werden. Dazu gesellen sich in etwa 1,2 Milliarden Chicken Wings, 15.000 Tonnen Chips, 4.000 Tonnen Popcorn und 13,2 Millionen Pfund Avocados – Prost und Mahlzeit!
Auf "Super Bowl Sunday" folgt "Super Sick Monday"
13,9 Millionen US-BürgerInnen melden sich am Tag nach dem Super Bowl krank – zu diesem Ergebnis kam eine Studie aus dem Jahr 2018. Jener Tag gilt in den USA als einer der unproduktivsten des Jahres und wird bereits scherzhaft als "Super Sick Monday" bezeichnet.
Aus diesem Grund startete ein Teenager eine Petition, um den Super Bowl auf einen Samstag zu verlegen – über 100.000 Unterschriften konnten bereits gesammelt werden. Auch in Europa ließe sich damit wohl die ein oder andere Krankmeldung verhindern, da das Spiel hierzulande in der Nacht auf Montag stattfindet.
Ein Spiel, 120 Bälle
American Football wird bekannterweise nur mit einem Ball gespielt, dennoch kommen in der Super Bowl bis zu 120 verschiedene Spielgeräte zum Einsatz. Hersteller Wilson schickt 24 Stunden vor dem Kickoff jeweils 108 Bälle an die beiden Mannschaften. Die Hälfte davon wird zu Trainingszwecken genützt, die andere Hälfte für das Match. Die zwölf weiteren Spielbälle sind lediglich zum Kicken bestimmt.
Die Stadt der Engel im Football-Himmel
Bis zu 477 Million Dollar: LA profitiert
Neben den enormen Kosten und Ausgaben, die jährlich anfallen, gibt es logischerweise auch zahlreiche Profiteure: Zum Beispiel die jeweilige Stadt, die den Super Bowl ausrichtet. Hochrechnungen gehen davon aus, dass Los Angeles heuer insgesamt 12 bis 22 Millionen Dollar an Steuereinnahmen generiert. Insgesamt werden durch Hotels, Restaurants, Freizeiteinrichtungen, etc. mit der Super Bowl 234-477 Millionen Dollar lukriert werden. Um die Kosten des SoFi-Stadiums zu decken, muss man jedoch noch einige Super Bowls ausrichten. Das teuerste Sport-Stadion der Welt hat über fünf Milliarden Euro gekostet.
Mario Hochgerner präsentiert das SoFi-Stadium
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Zusammenfassung
- 6,5 Millionen Dollar für eine Werbung, 75.000 Dollar für eine Eintrittskarte 1,3 Milliarden Liter Bier an einem Tag.
- Die Super Bowl sorgt in den USA Jahr für Jahr für unglaubliche Rekordzahlen.
- Hier geht es zu zehn irrwitzigen Fakten zum diesjährigen Mega-Event.