Ralf RangnickAPA/Eva Manhart

"Wir sind stolz": Österreich jubelt über treuen Rangnick

Der Abgang von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick schien eigentlich schon fix, nun wird es aber doch nichts mit dem Posten als Bayern-Trainer. Dementsprechend groß ist die Freude in Österreich - und ragt sogar bis in die Politik.

Im November feierte Österreichs Fußball-Nationalmannschaft der Männer einen dominanten 2:0-Sieg gegen Deutschland. Knapp ein halbes Jahr später fügt das ÖFB-Team den deutschen Nachbarn die nächste bittere Niederlage zu. Nach tagelangen Spekulationen wird Österreichs Teamchef Ralf Rangnick doch nicht nächster Trainer des FC Bayern München

Diese rot-weiß-rote Erfolgsmeldung verkündete der ÖFB am Donnerstagvormittag. Bereits zuvor hatte die deutsche "Bild"-Zeitung darüber berichtet. Rangnick bleibt also ÖFB-Teamchef - und wird David Alaba, Marko Arnautović und Co. nach der EM 2024 in Deutschland auch in die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Mexico und Kanada führen.

ÖFB vor EM "noch stärker"

"Wir sind stolz, dass er sich für uns entschieden hat", ließ ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel via Pressemeldung ausrichten. "Alle gemeinsam werden wir nun noch stärker in die EURO gehen", fügte ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer hinzu. Die Erleichterung beim ÖFB ist spürbar groß, der Verlust von Rangnick hätte den Verband vor eine Herkulesaufgabe gestellt.

Erst in den vergangenen Wochen erhielten mit Ralph Hasenhüttl (VfL Wolfsburg) und Oliver Glasner (Crystal Palace) zwei österreichische Top-Trainer neue Spitzenjobs. So hätte der ÖFB besonders kreativ werden müssen, um einen ebenbürtigen Rangnick-Ersatz zu finden. Dementsprechend groß ist die heimische Erleichterung - selbst in der Politik wird der Verbleib des 65-Jährigen gefeiert.

Video: Ralf Rangnick bleibt Österreichs Teamchef

Freude beim Sportminister

Besonders Sportminister Werner Kogler (Grüne) freut sich über die Neuigkeiten. Erst am Dienstag hatte sich der Vizekanzler mit Rangnick auf einen sportpolitischen Austausch getroffen. "Umso mehr freut es mich, dass sich Ralf Rangnick für das österreichische Nationalteam entschieden hat", schrieb Kogler am Donnerstag auf X (früher Twitter).

Nächste Absage für Bayern

Rangnick betonte in der ÖFB-Stellungnahme zwar deutlich, dass seine Entscheidung kein Beschluss gegen die Bayern, sondern für seine Arbeit als österreichischer Teamchef gewesen sei - nichtsdestotrotz bedeutet die Rangnick-Absage für den deutschen Rekordmeister die nächste Niederlage.

Bereits zuvor hatten Xabi Alonso (Bayer Leverkusen) und Julian Nagelsmann (deutsches Nationalteam) eine Absage erteilt. Besonders bitter: Das "Nein" von Rangnick hat Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund kalt erwischt. Bis auf die letzten Details soll man sich eigentlich schon einig gewesen sein. 

Der laut "Bild"-Bericht letztendlich entscheidende Punkt: Rangnick wollte nicht mit zwei Aufgaben (EM-Vorbereitung mit Österreich, Kaderplanung mit dem FCB) gleichzeitig beschäftigt sein. Das soll der ÖFB-Teamchef den Bayern-Bossen am Mittwochabend via Telefon gesagt haben.

Die deutsche Fußball-Bundesliga im österreichischen Free-TV: PULS 24, puls24.at und JOYN übertragen am Samstag, dem 4. Mai 2024, live ab 15.00 Uhr das Schlagerspiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Bayern München.

ribbon Zusammenfassung
  • Ralf Rangnick hat das Angebot, Trainer des FC Bayern München zu werden, abgelehnt und bleibt stattdessen ÖFB-Teamchef.
  • ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel und Präsident Klaus Mitterdorfer betonen, dass Rangnicks Entscheidung das Team stärker in die EM 2024 führen wird.
  • Sportminister Werner Kogler begrüßt Rangnicks Entscheidung und sieht darin eine Stärkung des österreichischen Fußballs.