Wie Österreich den WM-Bauchfleck verhindern will

Für die Männer des Österreichischen Eishockey-Nationalteams (ÖEHV) startet die Eishockey-WM am Samstag. Im ersten Gruppenspiel treffen die österreichischen "Adler" auf Frankreich (11:20 Uhr/ORF und Joyn). Die weiteren Gruppengegner des ÖEHV-Teams: Schweden, Dänemark, USA, Deutschland, Finnland und Ungarn. Die rot-weiß-rote Mission lautet Klassenerhalt - und soll mit einem internen "Generationenwechsel" erfüllt werden.

18 Jahre alter WM-Fluch

Nach dem letztjährigen Verbleib in der A-Division erwartet die österreichischen Eishockey-Herren in diesem Jahr eine schwierige Aufgabe. Seit 18 Jahren ist es Österreich nicht mehr gelungen, zweimal in Serie den Klassenerhalt zu sichern. Dieses Schicksal trifft den Letztplatzierten der acht Mannschaften starken Gruppe.

Dementsprechend klar ist das Ziel von Roger Bader, Headcoach des ÖEHV-Teams: "Wir spielen um den Klassenerhalt. Wir müssen bescheiden bleiben", sagt der 58-jährige Schweizer. Für Bader gilt Ungarn als "hauptsächlicher Gegner". Gegen den östlichen Nachbarn spielt Österreich am 22. Mai, dem letzten Gruppenspieltag (19:20 Uhr/ORF Sport Plus und Joyn).

Mit Youngstern zum Klassenerhalt

In der Vergangenheit waren ÖEHV-Teams oftmals geprägt von schon etwas in die Jahre gekommenen Leistungsträgern. In diesem Jahr sieht das anders aus. Ganze sechs Spieler machen ihr A-WM-Debüt. Das Durchschnittsalter des Kaders liegt bei 26,7 Jahren.

Besonders Marco Rossi (Minnesota Wild) und David Reinbacher (EHC Kloten) werden im Mittelpunkt stehen. Der 21-jährige Rossi sammelte in dieser Saison mit 19 Spielen wichtige Erfahrungen in der nordamerikanischen National Hockey League (NHL). Der sogar noch drei Jahre jüngere Reinbacher gilt als heiße Aktie für den diesjährigen NHL-Draft. Beide spielten bereits bei den Vorbereitungsspielen viele Minuten, wurden sogar im Powerplay eingesetzt. 

"Das ist wirklich eine gute Truppe, die wir haben. Jeder versteht sich sehr gut miteinander", sagt Rossi. Die letzten Jahre hätte "langsam ein Generationenwechsel" stattgefunden - das sei "sehr positiv". Spannend wird, wie die anderen Youngsters mit dem WM-Druck umgehen werden. Neben Rossi und Reinbacher befinden sich noch vier weitere Spieler, die erst 21 Jahre oder jünger sind, im Team.

ICE-Power im rot-weiß-roten WM-Kader

Mit Spannung wurde auch erwartet, wie stark die win2day ICE Hockey League im österreichischen WM-Kader vertreten sein würde. Das Ergebnis nach dem von Bader nominierten 25-Mann-Aufgebot: sehr stark. Gleich 17 Eishockey-Cracks spielten zuletzt in der multinationalen ICE-Liga. 

Besonders prominent vertreten ist mit zehn Spielern der meisterliche Kader von EC Red Bull Salzburg. Der EC-KAC wird die WM in Finnland und Lettland mit vier Österreich-Spielern ebenfalls mitbestreiten.

Eine besondere Nominierung: Mit Henrik Neubauer (EK Zeller Eisbären) ist sogar die Alps Hockey League, Österreichs zweite Spielklasse, vertreten. Von den sieben Legionären verdienten im letzten Jahr fünf davon ihr Geld in der Schweiz.

Eishockey-WM: Das ÖEHV-Team im Überblick

Tor:

• David Kickert (EC Red Bull Salzburg, 88 Länderspiele)
• David Madlener (BEMER Pioneers Vorarlberg, 65)
• Bernhard Starkbaum (spusu Vienna Capitals, 147)

Verteidigung:

• Nico Brunner (Capitals, 40)
• Dominique Heinrich (Salzburg, 91)
• David Maier (EC-KAC, 45)
• Thimo Nickl (AIK Ishockey - Schweden, 14)
• David Reinbacher (EHC Kloten - Schweiz, 6)
• Steven Strong (KAC, 53)
• Philipp Wimmer (Salzburg, 22)
• Bernd Wolf (HC Lugano - Schweiz, 66)
• Kilian Zündel (HC Ambri-Piotta - Schweiz, 43)

Angriff:

• Oliver Achermann (HC La Chaux-deFonds - Schweiz, 20)
• Manuel Ganahl (KAC, 129)
• Lukas Haudum (KAC, 93)
• Mario Huber (Salzburg, 40)
• Paul Huber (Salzburg, 25)
• Henrik Neubauer (EK Zeller Eisbären, 8)
• Benjamin Nissner (Salzburg, 31)
• Thomas Raffl (Salzburg, 117)
• Marco Rossi (Minnesota Wild - USA, 6)
• Peter Schneider (Salzburg, 56)
• Lucas Thaler (Salzburg, 16)
• Ali Wukovits (Salzburg, 35)

• Dominic Zwerger (HC Ambri-Piotta - Schweiz, 54)

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