"Was für eine Saison": Verstappen ist Formel-1-Weltmeister
Über einen Doppelsieg beim Flutlicht-Spektakel in der Glücksspielmetropole in Nevada durfte sich am Samstag Mercedes freuen: George Russell triumphierte vor Lewis Hamilton.
Das Podest komplettierte Ferrari-Pilot Carlos Sainz, der knapp vor seinem Teamkollegen Charles Leclerc blieb.
Vierter Titel
Mehr Grund zum Jubeln gibt es allerdings bei Red Bull: Mit seinem vierten Titelgewinn trat Verstappen in die Fußstapfen von Sebastian Vettel, dem Deutschen war dieses Kunststück beim österreichisch-britischen Rennstall von 2010 bis 2013 gelungen. In Las Vegas reichte Verstappen ein fünfter Platz.
Vier oder mehr Weltmeisterschaften holten in der Motorsport-Königsklasse bisher nur sechs Fahrer, neben Verstappen und Vettel auch Alain Prost (4), Juan Manuel Fangio (5) und die beiden Rekordchampions Michael Schumacher und Lewis Hamilton (je 7).
In den verbleibenden zwei Rennwochenenden in Katar (1. Dezember), wo auch der letzte Sprint des Jahres auf dem Programm steht, und Abu Dhabi (8. Dezember) geht es damit nur noch um den Gewinn der Konstrukteurswertung. In dieser baute Ferrari seine Führung auf McLaren und Red Bull Racing in Las Vegas aus.
"Oh mein Gott, was für eine Saison"
Verstappen meldete sich überglücklich per Funk am Beginn einer langen Partynacht in der Casino-Hochburg. "Oh mein Gott, was für eine Saison. Vier Mal. Danke Leute, es war ein bisschen schwieriger als vergangenes Jahr", sagte der 27-Jährige, bevor es via Limousine zu den Interviews ging.
Es war kein einfaches Jahr für Max Verstappen. Der pikante Skandal um Teamchef Christian Horner zu Saisonbeginn, viele Negativ-Schlagzeilen um Machtkämpfe, Anfeindungen und sportliche Rückschläge sowie stetige Wechselgerüchte erschwerten dem Red-Bull-Star die tägliche Arbeit. Trotzdem blieb der 27-jährige Niederländer cool, er besann sich auf seine Stärken hinter dem Lenkrad und bewahrte den teilweise erschreckend schwächelnden Branchenführer vor dem Totalschaden.
Max-Faktor als Unterschied
Verstappen bescherte dem österreichisch-britischen Rennstall in Las Vegas sogar den Hauptgewinn: Der vierte WM-Titel in Serie wird eine Saison voller Ablenkungen überstrahlen. Der "Max-Faktor" machte im Saisonfinish wieder den Unterschied. "Max Verstappen ist für mich der beste Fahrer der Welt, und das hat er auch in den schwierigen Phasen dieser Saison unter Beweis gestellt", lobte sein oberster Boss, Red Bulls Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. Er habe sein Ziel zu keiner Zeit aus den Augen verloren, sagte der Deutsche.
Bei kalten Temperaturen auf dem schmutzigen Straßenkurs in der Wüste von Nevada war die Ausgangslage klar: Verstappen musste vor Norris ins Ziel kommen, um sich zum Weltmeister zu krönen. Die beiden WM-Rivalen gingen gemeinsam in der dritten Startreihe ins Rennen und begegneten sich zumindest kurz in der ersten Kurve, Verstappen verteidigte aber seinen fünften Platz ohne Probleme.
Interview mit Bier in der Hand
Vor dem berühmten Springbrunnen blickte der Vierfach-Champion auf "eine harte Saison" zurück. "Ich musste ruhig bleiben. Dieses Jahr hat mir und dem Team einige Lektionen gelehrt. Das macht alles so speziell. Wir können stolz sein, was wir geschafft haben", meinte Verstappen, der eine lange Nacht vor sich hatte. "Wie spät ist es jetzt? Ich habe Durst", sagte Verstappen und lachte. Wenig später führte er bereits Interviews mit einem Bier in der Hand.
Zusammenfassung
- Max Verstappen sicherte sich seinen vierten Formel-1-Weltmeistertitel, indem er beim Großen Preis von Las Vegas den fünften Platz belegte.
- Mercedes feierte einen Doppelsieg beim Flutlicht-Spektakel in Las Vegas, mit George Russell vor Lewis Hamilton.
- In der Konstrukteurswertung baute Ferrari seine Führung aus, während in den verbleibenden Rennen nur noch diese Wertung im Fokus steht.