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UEFA: Regenbogen-Symbol nicht politisch, Münchens Anfrage schon

Nach der Diskussion um das Münchner Stadion und die Regenbogen-Beleuchtungt meldet sich nun die UEFA über die sozialen Medien zu Wort: Der Regenbogen selbst sei nicht politisch, "die Anfrage" war es.

In München wollte der Oberbürgermeister die Allianz Arena beim EM-Spiel Deutschland - Ungarn (live im Ticker auf puls24.at und im ORF-1-Livestream in der Zappn-App) in den Regenbogen-Farben erstrahlen lassen - ein stiller aber farbenfroher Protest gegen Ungarn und ihr Gesetz gegen LBTGQI-Rechte. Die UEFA entschied am Mittwoch dagegen, ein Sturm der Entrüstung lies nicht lange auf sich warten. Viele Deutsche Fußballstadien werden am Mittwochabend in den Farben des Regenbogens leuchten, Politiker zeigten sich entsetzt und auf Facebook und Co. äußerten sich Tausende - mit Kritik oder einfach mit der Umfärbung ihres Profilbildes. Auch München dürfte heute Abend sehr viel bunter erstrahlen.

Am Mittwochmittag meldete sich auch die UEFA selbst auf ihren digitalen Kanälen. Demnach ist die UEFA "heute stolz, die Farben des Regenbogens zu tragen". Einige hätten die Entscheidung der UEFA als politisch interpretiert - für die UEFA "ist der Regenbogen kein politisches Symbol". Allerdings sei die Anfrage aus München "politisch" gewesen. 

 

München wird bunt

Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter hat bereits zahlreiche Aktionen im Rahmen des Spiels angekündigt, um ein europaweites Signal für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender zu senden. So soll statt der Allianz Arena nun ein nahes Windrad in Regenbogen-Farben beleuchtet werden, ebenso der Fernsehturm im Olympiapark und weitere Gebäude in der Stadt. Das Rathaus soll entsprechend beflaggt werden und an die Stadionbesucher sollen 11.000 Regenbogenfahnen verteilt werden.

"Falsches Signal" der UEFA

PULS 24 Chefredakteur Stefan Kaltenbrunner sieht in der Entscheidung der UEFA, die Regenbogenbeleuchtung des Münchner Stadions zu verbieten, ebenfalls ein "falsches Signal". Es sei ein "schwerer Fehler" des Europäischen Fußballverbandes in dieser Situation kein Zeichen für Toleranz zu setzen, kritisiert Kaltenbrunner.

Orban nicht im Stadion

Die Aktion im Stadion wird Orbán wohl nicht miterleben. Laut Informationen der dpa soll der ungarische Premier seine geplante Reise zum EM-Match abgesagt haben - eine Bestätigung von offizieller Seite steht nach wie vor aus. Stattdessen wird er laut "Politico" mit Giorgia Meloni, Chefin der post-faschistischen Fratelli d'Italia, zu Abend essen.

Ob Orbán aus Angst vor den Protesten in und rund um das Stadion abgesagt hat, ist nicht bekannt. Er appellierte aber an die deutsche Politik, das UEFA-Verbot zu akzeptieren: "Ob das Münchner Fußballstadion oder ein anderes europäisches Stadion in Regenbogenfarben leuchtet, ist keine staatliche Entscheidung", sagte der ungarische Politiker gegenüber der dpa. 

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  • Nach der Diskussion um das Münchner Stadion und die Regenbogen-Beleuchtungt meldet sich nun die UEFA über die sozialen Medien zu Wort: Der Regenbogen selbst sei nicht politisch, "die Anfrage" war es.