Salzburger "Bullen" zum zwölften Mal in 16 Saisonen Spitze
Der Vorsprung auf die distanzierten "Verfolger" Rapid und Sturm betrug 15 Punkte, ohne Teilung wären es sogar 18 (Rapid) und 21 (Sturm) gewesen. Der diesbezügliche Rekord steht seit der Saison 2006/07 auf 19 Zähler plus, damals war die SV Ried Vize.
Die Abstiegsfrage ist hingegen noch nicht entschieden. Schlusslicht SKN St. Pölten hat in der Relegation mit Austria Klagenfurt noch die Chance den Klassenerhalt zu schaffen. Die Kärntner setzten sich erst am Sonntag im Fernduell mit ihrem Konkurrenten Wacker Innsbruck durch, holten den dritten Platz, der sie zum Duell mit den Niederösterreichern berechtigt.
Denn Meister wurde mit Blau-Weiß Linz eine Mannschaft, die nicht aufsteigen will, vor dem mit Salzburg eng assoziierten Club Liefering, der nicht ins Oberhaus darf. Durchaus möglich daher, dass es wie vor einem Jahr aus der Bundesliga keinen Absteiger gibt. Damals rettete die Auflösung des SV Mattersburg Wattens vor dem Gang in die 2. Liga. Die WSG Tirol trat in der abgelaufenen Saison deutlich verbessert auf und qualifizierte sich sogar für die Meistergruppe, wo sie Endrang sechs erreichte.
Sieht man von den ersten sechs und der 32. und letzten Runde ab, die stark reduziert vor Fans ausgetragen wurden, dann fanden die übrigen Matches coronabedingt vor leeren Rängen statt. Darunter litt zwar die Atmosphäre gehörig, die gebotenen Leistungen zeigten davon unbeeindruckt aber keine negativen Phänomene. Neue Rekorde was Siege, Punkte oder Tore betraf, gab es allerdings keine.
So schafften die Salzburger in der Abschiedssaison von Trainer Jesse Marsch zum sechsten Mal in der Liga 25 Saisonsiege. Der US-Amerikaner wechselt nach zwei erfolgreichen Saisonen (zweimal Double und auch international beachtliche Leistungen) zum deutschen Vizemeister RB Leipzig - wie übrigens in den vergangenen Jahren mehr als 20 Kicker aus der Mozartstadt.
Salzburgs Punkterekord in der Zehnerliga (36 Spiele und ohne Punkte-Halbierung nach 22 Runden) steht seit der Saison 2017/18 auf 83, jener in der Zwölferliga seit 2018/19 (ebenfalls ohne Punkte-Halbierung) auf 80 (25-5-2). Als einziger Klub seit Einführung der Bundesliga mit der Zehnerliga 1974/75 schaffte die Austria übrigens 26 Saisonsiege. 1985/86 mit 26-6-4, was in der damals noch Zwei-Punkte-Wertung 58 Zähler bedeutete, umgerechnet auf die seit 1995 geltende Drei-Punkte-Regelung immerhin 84.
Der Serienmeister kassierte in dieser Saison fünf Niederlagen, je zweimal gegen Sturm (1:3 h und 1:2 in Klagenfurt) sowie je eine bei der Admira (0:1), daheim gegen den WAC (2:3) und zuletzt am 21. April mit 2:3 in Tirol. 2019/20 (2:3 daheim gegen den LASK und 2:3 in Altach) mussten sich die Salzburger nur zweimal geschlagen geben, wie auch 2018/19 (0:2 in Wien gegen Rapid und 1:2 beim WAC).
Mit 94 Toren schossen die Bullen zwar um 30 mehr als Rapid (auch diesbezüglich auf Rang zwei), doch die 110 Treffer aus der Vorsaison 2019/20 (ebenfalls in 32 Runden) blieben unerreicht. 110 war schon 2013/14 die Ausbeute von Jonatan Soriano und Co gewesen, allerdings in 36 Spielen.
Rapid verteidigte in der letzten Runde mit dem 3:0 in Wien gegen den LASK Rang zwei erfolgreich gegen Sturm und darf damit als Vizemeister in die Qualifikation für die Champions League. Für Trainer Dietmar Kühbauer war es sogar eine Art Meistertitel, spielen "die Salzburger doch in einer anderen Liga". In diesem Jahrhundert hat der Rekord-Champion (32 Titel) mit der Vergabe der Meisterschale kaum noch etwas zu tun gehabt, nur 2005 und 2008 durfte der Rapid-Anhang feiern.
Der SK Sturm ist der bisher letzte Club, der den Salzburgern den Cup entriss (2018) und einer von drei Vereinen, die seit 2005/06 Red Bull in der Titeljagd auf Rang zwei verwiesen: die Austria 2006 und 2013, Rapid 2008 und eben Sturm 2011. Seit damals wurden die Grazer immerhin einmal Zweiter (2017/18) und dreimal Dritter (2014/15, 2016/17 und eben heuer).
Zusammenfassung
- Der Vorsprung auf die distanzierten "Verfolger" Rapid und Sturm betrug 15 Punkte, ohne Teilung wären es sogar 18 (Rapid) und 21 (Sturm) gewesen.