Sabitzer hat mit Leipzig "Bock" aufs Champions-League-Finale
RB Leipzig und Frankreichs Topclub Paris Saint-Germain ermitteln am Dienstagabend (21.00 MESZ/live Sky und DAZN) in Lissabon den ersten Finalisten der Fußball-Champions-League. "Das ist ein einmaliges Erlebnis für uns. Wir haben Bock drauf", betonte Leipzigs Mittelfeldmotor Marcel Sabitzer, der so wie sein ÖFB-Teamkollege Konrad Laimer für die Startelf gesetzt sein sollte, im Vorfeld der Partie.
Der 26-jährige Steirer weiß, dass für den Finaleinzug die nächste Topleistung nach dem 2:1-Viertelfinalerfolg gegen Atletico Madrid notwendig ist. "Wenn wir einen richtig guten Tag erwischen wie gegen Atletico, mit ein bisschen Glück, dann können wir das Spiel gewinnen", glaubt Sabitzer, für den aber "PSG natürlich Favorit ist". Für RB-Tormann Peter Gulacsi, der wie Sabitzer und Laimer von Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg nach Leipzig gewechselt war, sind die Pariser "mit dem Ball eine der besten Mannschaften Europas. Wir müssen sehr vorsichtig sein", mahnte der 30-jährige Ungar.
Auch sein Trainer Julian Nagelsmann weiß, dass er nun mehr als je zuvor in seiner jungen Karriere gefordert sein wird. "Die Gefahr ist in solchen Spielen, dass man die Welt einreißen will", warnte der 33-Jährige vor Übermotivation. Der deutsche Paris-Trainer Thomas Tuchel (46) kennt ihn noch als Fünftliga-Spieler bei der Reserve des FC Augsburg vor 13 Jahren. Damals machte Nagelsmann als 20-Jähriger seine ersten Erfahrungen mit Hilfsaufgaben bei der Gegnerbeobachtung für seinen Coach Tuchel.
Der nunmehrige PSG-Trainer erkannte früh das Analysetalent von Nagelsmann. "Nachdem ich ein paar Mal die Gegner gescoutet hatte, sagte Thomas zu mir, ich solle doch Trainer werden, wenn ich nicht mehr spielen könne", erzählte Nagelsmann den Biografen. Tuchels Karriere war schon mit 24 Jahren wegen eines Knorpelschadens vorbei. Nagelsmann musste seinen Profi-Traum wegen eines kaputten Knies in eben jenen Augsburger Tagen beenden. Nun studieren sich beide auf dem höchstmöglichen Fußball-Level gegenseitig. Sabitzer erklärte das deutsche Trainer-Duell gar zum Aufeinandertreffen der Detailverrückten.
"Thomas Tuchel hat einfach immer eine Idee vom Fußball und kann die seiner Mannschaft vermitteln", erklärte Nagelsmann. Tempofußball der Extraklasse erwartet er von PSG. "Es wird sehr spannend, wie wir diesen Speed wegkriegen und den Gegner so bearbeiten, dass wir selber Torchancen erspielen." Im DAZN-Interview hob der Leipzig-Coach noch einmal die "unglaubliche individuelle Qualität" des Gegners hervor. "Wir können Paris mehr wehtun, wenn wir selbst viel den Ball haben und Chancen kreieren wollen. Sie verteidigen nicht so gerne wie sie angreifen."
Vor allem die Kreise von Frankreichs Weltmeister Kylian Mbappe gelte es einzuschränken. "Das Tempo von Mbappe ist einfach nicht aufzuhalten. Physisch sowieso nicht, taktisch irgendwann auch nicht mehr", meinte Nagelsmann.
"Wir werden alles dafür tun, dass wir ins Finale einziehen. Das ist das ganz klare Ziel. Ich glaube, dass in dem Spiel alles möglich ist, dass wir alles geben werden und mit aller Macht das Finale erreichen wollen", formulierte RB Leipzigs Sportdirektor Markus Krösche indes die selbstbewusste Zielsetzung für Dienstagabend.
Deutschlands Rekordmeister Bayern München mit ÖFB-Star David Alaba und das Sensationsteam Olympique Lyon bestreiten dann am Mittwochabend das zweite deutsch-französische Halbfinale in Lissabon. Im Endspiel am Sonntagabend (beide 21.00 MESZ/live Sky und DAZN) im Estadio da Luz der portugiesischen Hauptstadt könnte es damit zum Duell zweier Clubs aus demselben Land kommen.
"Ein deutsches Finale wäre schön, gerade weil wir in den letzten Jahren für unser schlechtes Abschneiden international auf den Deckel bekommen haben. Jetzt sind es schon einmal drei deutsche Trainer und zwei deutsche Mannschaften", sagte Nagelsmann.
Zusammenfassung
- RB Leipzig und Frankreichs Topclub Paris Saint-Germain ermitteln am Dienstagabend in Lissabon den ersten Finalisten der Fußball-Champions-League.
- Tuchels Karriere war schon mit 24 Jahren wegen eines Knorpelschadens vorbei.
- Sabitzer erklärte das deutsche Trainer-Duell gar zum Aufeinandertreffen der Detailverrückten.
- Im DAZN-Interview hob der Leipzig-Coach noch einmal die "unglaubliche individuelle Qualität" des Gegners hervor.