Rapid auf Kurs zum "Vize" - LASK schöpft für Cup Zuversicht
Dass man dem Meister nach dessen Remis gegen Wolfsberg wieder auf sechs Punkte nahe rückte, habe keine Bedeutung, ließ Rapids Trainer klar erkennen. "Dass Salzburg Meister wird, darüber muss man nicht diskutieren. Wir sind näher rangerückt, aber unser Ziel ist die Abstände auf die hinteren Clubs zu vergrößern", hielt Kühbauer fest. Bei vier ausstehenden Runden liegt sein Team nun sechs Zähler vor Sturm und sieben vor dem LASK. Die Ausgangslage könnte schlechter sein.
Kühbauer wird freilich alles versuchen, einen Schlendrian zu vermeiden. "Wer glaubt, er kann sich zurücklehnen, das wäre der falsche Ansatz. Wir würden falsch liegen, wenn wir sagen, wir sind schon durch", betonte er. Weiter geht es für die Hütteldorfer nach eineinhalb Wochen Liga-Pause daheim gegen den WAC. Danach wartet auswärts Salzburg, ehe es noch gegen Sturm (auswärts) und den LASK (heim) geht.
Die Grazer hielten ihrerseits den Ein-Punkt-Vorsprung auf die Linzer. Diese waren in Pasching bemüht, die schwache Vorstellung in der Steiermark am vergangenen Sonntag (1:3) vergessen zu machen. Trotz mehrerer guter Möglichkeiten versäumte es der LASK aber, ein Tor zu erzielen. Mit Marvin Potzmann und Philipp Wiesinger verloren die Athletiker drei Tage vor dem Cupfinale gegen Salzburg auch zwei Spieler mit Verletzungen. Vor allem bei Wiesinger deutete seine Knöchelblessur auf eine längere Pause hin.
Dominik Thalhammer war bemüht, die positiven Dinge hervorzustreichen. Er habe wieder "Herz, Feuer und Energie" bei seinem Team gespürt, meinte der Chefcoach des LASK. Er sprach von einer "fantastischen Leistung". Zuversichtlich stimmte Thalhammer auch, dass seine Rotationen mit fünf neuen Spielern in der Startelf aufgingen. Nach dem Frust am Sonntag sei nun die Stimmung "so, dass wir sagen: Wir können es. Wir schauen voller Vorfreude auf das kommende Spiel."
Am Samstag wird der LASK im Endspiel von Klagenfurt gegen Titelverteidiger Salzburg dennoch der Außenseiter sein. Die Zuversicht sollte nach den vorangegangen Tiefschlägen in der Meistergruppe aber gestiegen sein. Kryptisch blieb Präsident Siegmund Gruber. Angesprochen auf die Vorwürfe gegen Vizepräsident Jürgen Werner hinsichtlich angeblicher illegaler Transferbeteiligungen sprach er im Sky-Interview von "Störaktionen". Er sei sich "sicher, dass vor Samstag wieder etwas kommt. Aber das darf die Spieler nicht berühren." Näher ging Gruber darauf dann nicht mehr ein.
Sturm verließ Pasching als heimlicher Sieger. Die Grazer hielten den ersten Verfolger auf Distanz. Vor allem in der ersten Halbzeit war von den Gästen offensiv nichts zu sehen, nach Seitenwechsel haderten sie dann mit einem nicht gegebenen Treffer von Stefan Hierländer. Der Mittelfeldspieler stand dabei eher nicht im Abseits. "Aber jetzt da zu sitzen und von Pech zu jammern, wäre heute fatal", gab Christian Ilzer mit Blick auf den Spielverlauf aber zu.
Sturms Trainer sprach von einem "Big Point". Es bleibt freilich spannend. "Der LASK hat Klasse. Für mich ist es ist eine Überraschung, dass wir schon dabei sind. Favorit sind wir nicht, aber wir trauen uns zu, am Ende am Stockerl zu stehen", betonte Ilzer. Den Zweiten sah er diesbezüglich außer Reichweite. "Rapid ist jetzt ein bisschen weg, wie es ausschaut." Für Sturm gebe es nun trotzdem nur ein Motto: "Jetzt regenerieren, und danach voller Angriff in die letzte Phase."
Zusammenfassung
- Rapid hält in der Fußball-Bundesliga den Kurs auf dem Weg zum Vize-Meistertitel und dem damit verbundenen Startplatz in der Champions-League-Qualifikation.
- Im Doppel gegen die WSG Tirol holten die Grünweißen alle sechs Zähler.
- Nach dem 3:2 in Innsbruck und dem 0:0 der Verfolger LASK und Sturm Graz durften sich die Wiener am Mittwoch als Sieger der Runde fühlen.
- Dominik Thalhammer war bemüht, die positiven Dinge hervorzustreichen.