Raffl zu Corona: "Profisport läuft über Selbstdisziplin"
Der Kapitän von Red Bull Salzburg geht gelassen mit der ungewöhnlichen Situation um. "Je länger man es macht, desto leichter wird es. Für junge Spieler, die gewisse Situationen noch nicht erlebt haben, ist es schwerer. Man merkt mit der Zeit, dass im Profisport alles über Selbstdisziplin läuft. Von daher fällt es mir jetzt nicht so schwer", erklärte er im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.
Keine "Bubble" wie im NHL-Play-off in Nordamerika, aber im Umgang doch stark eingeschränkt leben die Profis in Salzburg. "Wir haben das Red-Zone-Konzept, zu dem nur die 23 Spieler gehören, die in der Bundesliga spielen. Dazu kommen die wöchentlichen Corona-Testungen. Jeden Tag in der früh müssen wir einen Fragebogen ausfüllen betreffend möglicher Anzeichen für Corona-Virus, dann gibt es Fiebermessungen vor dem Training, und dann starten wir", beschreibt Raffl die Vorkehrungsmaßnahmen bei seinem Club.
Dazu gehört natürlich auch, private Kontakte zu vermeiden. Lagerkoller kommt dennoch keiner auf. "Es kann sogar helfen, dass die Mannschaft noch mehr zusammengeschweißt wird", meinte 34-jährige Routinier, der für die vielen jungen Spieler ein Vorbild sein will. "Es ist eine größere Herausforderung. Es gibt Situationen, mit denen man zu kämpfen hat, um daraus zu lernen. Ich versuche, es den jungen Spielern möglichst perfekt vorzuleben. Taten sagen mehr als Worte", sagte der Stürmer.
Raffl ist auch Kapitän des Nationalteams und freut sich daher auch in dieser Funktion, dass heuer mehr Talente die Chance bekommen werden, Erfahrung in der Liga zu sammeln. "Es ist eine große Chance für junge Spieler, dass sie Leuten etwas beweisen. Man muss mit der Aufgabe wachsen, und diese Chance bekommen sie jetzt. Dann heißt es Vollgas geben", betonte der Stürmer.
Die sportliche Einschätzung fällt ihm aufgrund der vielen Veränderungen schwer. "Wenn man am Anfang einer Saison von Einschätzungen spricht, spricht man von Namen auf einem Papier", meinte er. Auf dem Papier hat Salzburg mit Raphael Herburger, Chad Kolarik, Bud Holloway und Connor Brickley vier Topstürmer und damit "natürlich Firepower verloren".
Aber "der Österreicher-Stamm ist gleich geblieben", und der Kader wurde mit jungen Spielern aufgefüllt. "Wenn sie sich weiter so steigern, wie sie das in der Vorbereitung getan haben, besteht sicher eine Möglichkeit, dass man das kompensieren kann", gibt sich Raffl für die Saison zuversichtlich.
Zusammenfassung
- Trainingsprogramm, Spielvorbereitung und Hygienemaßnahmen gehen Hand in Hand, wenn am Freitag die ICE-Eishockeyliga in die Saison startet.
- Wöchentliche Testungen, täglicher Fragebogen und Fiebermessungen vor jedem Training sowie eingeschränkte soziale Kontakte im privaten Bereich gehören mittlerweile zum Alltag von Thomas Raffl.
- Der Kapitän von Red Bull Salzburg geht gelassen mit der ungewöhnlichen Situation um.