Imane KhelifAPA/AFP/Mohd Rasfan

Debatte um Olympia-Boxen: Jetzt spricht Khelif

Seit Tagen wird über das olympischen Frauen-Boxen heftig diskutiert. Die betroffene Imane Khelif: Die Gold-Medaille "wäre die beste Antwort".

Die im Zentrum einer Geschlechter-Debatte stehende Olympia-Boxerin Imane Khelif fühlt sich in ihrer "menschlichen Würde" verletzt und hat ein Ende der Diskussionen gefordert.

Mobbing "massive Auswirkungen"

"Ich sende eine Botschaft an die Menschen in der Welt, damit sie aufhören, Athleten zu mobben, weil es Auswirkungen hat, massive Auswirkungen", sagte die 25-jährige Algerierin im Video-Portal SNTV. "Es kann Menschen zerstören, es kann die Gedanken, den Geist und den Verstand von Menschen töten", so Khelif.

Khelif und Lin Yu-Ting aus Taiwan dürfen bei den Olympischen Spielen in Paris starten, obwohl sie zuvor nach bisher nicht näher erklärten Tests vom Verband IBA, der vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nicht mehr anerkannt wird, ausgeschlossen worden waren.

Video: Gender-Streit bei Olympia-Boxen

Hitzige Debatte um Olympia-Boxen

Beide hatten laut IBA die erforderlichen Teilnahme-Kriterien nicht erfüllt und "im Vergleich zu anderen Teilnehmerinnen Wettbewerbsvorteile" gehabt. Dies hatte rund um die Kämpfe der beiden in Paris eine scharf geführte Debatte ausgelöst.

Beide Boxerinnen stehen im Olympia-Halbfinale und haben damit mindestens Bronze sicher. Sie stehe in Kontakt mit ihrer Familie und hoffe, dass diese nicht zu sehr von der Diskussion um sie betroffen sei, sagte Khelif: "Sie machen sich Sorgen um mich. So Gott will, wird diese Krise in einer Goldmedaille gipfeln, das wäre die beste Antwort."

Bronze schon fix, Semifinale am Dienstag

Am Dienstag kämpft Khelif im Halbfinale um den Einzug ins Finale und die Chance auf den Olympiasieg.

Dem IOC dankte Khelif für seine Entscheidung, sie und Lin bei den Spielen in Paris starten zu lassen. "Ich weiß, dass das IOC mir Gerechtigkeit gegeben hat, und ich bin zufrieden mit diesem Mittel, weil es die Wahrheit zeigt", sagte die Algerierin.

Starterlaubnis für 2024

Das IOC hatte den vorherigen Ausschluss der beiden Boxerinnen eine "willkürliche Entscheidung ohne ordnungsgemäßes Verfahren" genannt und ließ Lin und Khelif in Paris teilnehmen.

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ribbon Zusammenfassung
  • Die 25-jährige algerische Boxerin Imane Khelif steht im Zentrum einer Geschlechter-Debatte und fordert ein Ende der Diskussionen, die ihre menschliche Würde verletzen.
  • Khelif und Lin Yu-Ting dürfen trotz vorherigem Ausschluss durch die IBA bei den Olympischen Spielen in Paris starten und haben mindestens Bronze sicher.
  • Das IOC bezeichnete den Ausschluss als willkürlich und erlaubte die Teilnahme der beiden Boxerinnen, woraufhin Khelif dem IOC dankte und auf eine Goldmedaille als beste Antwort hofft.
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