Neuer Höchstwert bei Neuinfektionen in Deutschland
Am Donnerstag vor einer Woche hatten die Gesundheitsämter in Deutschland 11.287 Neuinfektionen gemeldet. Damit hatte der Wert erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland die Marke von 10.000 überschritten. Die jetzigen Werte sind nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, da mittlerweile wesentlich mehr getestet wird und dadurch auch mehr Infektionen entdeckt werden.
Insgesamt haben sich dem RKI zufolge seit Beginn der Pandemie deutschlandweit 481.013 Menschen mit SARS-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Donnerstag um 89 auf insgesamt 10.272. Das RKI schätzt, dass rund 339.200 Menschen inzwischen genesen sind.
Mediziner befürchten trotz Quasi-Lockdown in wenigen Wochen eine dramatische Lage auf Intensivstationen. "Es ist jetzt schon nachweislich schlimmer als im Frühjahr", sagt Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). "In 14 Tagen haben wir die schweren Krankheitsfälle und unsere großen Zentren kommen unter Maximalbelastung."
Indien durchbrach nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Donnerstag die Marke von acht Millionen Corona-Fällen. Die zweitgrößte Nation der Welt verzeichnet damit nach den USA mit 8,8 Millionen Infektionen auch die zweithöchste Infektionsrate. Binnen Tagesfrist meldeten die Behörden 49.881 Neuinfektionen. Die Zahl der Todesfälle in Indien stieg offiziellen Angaben zufolge um 517 auf 120.527.
Bulgarien schränkt wegen stark gestiegener Corona-Neuansteckungen ab Donnerstag vorerst für zwei Wochen das öffentliche Leben ein. Gymnasien und Universitäten müssen nun zum Fernunterricht übergehen. Sportevents dürfen nur noch ohne Publikum organisiert werden. In Nachtlokalen wie etwa Diskotheken und Bars müssen die Innenräume geschlossen bleiben.
Die Lockerung der Reisebeschränkungen etwa machten der neuen SARS-CoV-2-Variante ein leichtes Spiel, sich auszubreiten. Demnach zählt 20A.EU1 in Europa momentan zu einer der am weitesten verbreiteten Varianten des neuen Coronavirus, wie die Universität Basel mitteilte. Zurzeit existieren Hunderte Varianten, die sich durch kleine Mutationen im Erbgut voneinander unterscheiden. In der Schweiz gehören zwischen 30 und 40 Prozent der untersuchten Virusgenom-Sequenzen zur neuen Variante. Die Analysen der Forscher der Uni Basel, der ETH Zürich in Basel und des Konsortiums "SeqCOVID-Spain" legten nahe, dass die neue Variante mit dem Namen 20A.EU1 erstmals im Sommer in Spanien auftrat.
Zusammenfassung
- Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat mit 16.774 Fällen binnen eines Tages einen neuen Höchstwert erreicht.
- Dies geht aus Angaben des Robert Koch-Instituts von Donnerstag hervor.
- Die Zahl der Todesfälle in Indien stieg offiziellen Angaben zufolge um 517 auf 120.527.
- Bulgarien schränkt wegen stark gestiegener Corona-Neuansteckungen ab Donnerstag vorerst für zwei Wochen das öffentliche Leben ein.