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Österreich will Schach-WM 2024

Österreich hat sich am Mittwoch offiziell für die WM im Blitz- und Schnellschach beworben. Was hierzulande meist nur eine Randnotiz in der medialen Sportberichterstattung ist, wird weltweit von Millionen Fans verfolgt.

Es wirkt beinahe surreal, wie populär Schach im Jahr 2023 ist. Das Spiel erfreut sich allen voran im Internet einer gigantischen Beliebtheit. Die größte Online-Plattform "chess.com" hat laut eigenen Angaben über 100.000.000 User:innen - 10 Millionen sollen pro Tag aktiv sein.

Schach-Influencer wie der Amerikaner Levy Rozman (genannt "Gotham Chess") haben auf YouTube über 4 Millionen Fans, die regelmäßig mit Videos rund um die besten Züge und Strategien versorgt werden. Das Spiel der Könige ist heutzutage schon lange kein reines Spiel der alten Herren in Kaffeehäusern mehr.

Schach-Elite schon bald in Österreich?

Einen Teil dieses Booms will der Präsident des österreichischen Schachbundes, Michael Stöttinger, jetzt nach Österreich bringen. Gespielt werden sollen die Turniere im Blitz- und Schnellschach kommendes Jahr in Österreich.

Mit dabei hoffentlich auch die größten Stars der Schachszene, wie der Norweger und amtierende Weltmeister in beiden Disziplinen Magnus Carlsen. Das Ausnahmetalent gilt mit seinen 32 Jahren als der größte Schachspieler der Geschichte und hat mehrere Weltmeistertrophäen im Schrank stehen.

Schach WM 2024 in ÖsterreichGrandmaster Communications GmbH/Johanna Seiser

FIDE-CEO Emil Sutovsky (links) empfängt von Michael Stöttinger das offizielle Gebot für die Schach-WM 2024 in Österreich.

Keine Wiener Partie

Ob die Weltmeisterschaft schlussendlich wirklich nach Österreich kommt, ist noch nicht entschieden. Von Seiten des Verbandes zeigt man sich allerdings zuversichtlich. Das offizielle Ansuchen ist unterschrieben und wurde Emil Sutovsky, dem CEO des internationalen Schachverbandes FIDE, am Mittwoch offiziell überreicht.

Ende 2024 sollen die Disziplinen hintereinander jeweils in Linz und Salzburg über die Bühne gehen. Wien wird trotz seiner reichen Schachtradition nicht unter den Austragungsorten sein. Im Gegensatz zu anderen Sportarten wird im Schach nicht zwischen Männern und Frauen unterschieden. Trotzdem gibt es zusätzlich meist auch ein eigenes Frauenturnier.

Ob es auch Live-Publikum geben wird, steht noch nicht fest. Das sei beim Schach immer so eine Sache, sagte Stöttinger. Einerseits wollen die Fans ihre Stars sehen, anderseits dürfen die hochkonzentrierten Spieler:innen nicht gestört werden. Die Entscheidung der FIDE wird in den kommenden Wochen erwartet. Bei einer positiven Zusage geht die Planung in die heiße Phase.

ribbon Zusammenfassung
  • Österreich hat sich am Mittwoch offiziell für die WM im Blitz- und Schnellschach beworben.
  • Gespielt werden sollen die Turniere im Blitz- und Schnellschach.
  • Ende 2024 sollen die Disziplinen hintereinander jeweils in Linz und Salzburg über die Bühne gehen.
  • Was hierzulande meist nur eine Randnotiz in der medialen Sportberichterstattung ist, wird weltweit von Millionen Fans verfolgt.