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Liensberger in Zagreb fünf Hundertstel hinter Vlhova Zweite

Katharina Liensberger nähert sich an, hat sich aber auch im Zagreb-Slalom ganz knapp geschlagen geben müssen. Am Sonntag war es die Weltcup-Führende Petra Vlhova, die der Vorarlbergerin den Sieg aus den Händen riss. Die Slowakin gewann mit einem Vorsprung von fünf Hundertstelsekunden, Dritte wurde Semmering-Siegerin Michelle Gisin aus der Schweiz. Österreichs Ski-Damen sind damit im Slalom weiter seit dem 30. November 2014, als sich Nicole Hosp in Aspen durchsetzte, sieglos.

"Es war ein Kampf am Limit. Von dem her bin ich megahappy, dass ich einen zweiten Platz einfahren habe können", meinte eine alles andere als enttäuschte Liensberger im Interview des ORF-Fernsehens. "Ich hoffe, dass die Hundertstel irgendwann auf meiner Seite sind." Für die 23-Jährige war es der siebente Podestplatz in ihrer Weltcup-Laufbahn, nach dem Rennen in Semmering war sie zum zweiten Mal in Folge Zweite. Dort musste sie Gisin am vergangenen Dienstag um 0,11 Sekunden den Vortritt lassen.

Das Rennen entschied sich auf den letzten Metern im Steilhang. Vlhova blieb auf der mit Salz bearbeiteten Piste wie auch Liensberger nicht fehlerfrei, die Österreicherin holte aber zwischen den letzten Toren enorm viel heraus und rettete noch die viertbeste Laufbestzeit in der Entscheidung. Vlhova hingegen war nur Elfte, es reichte aber dennoch für den zweiten Zagreb-Sieg nach dem im Vorjahr. "Ich habe einfach gefightet, ich habe geschaut, dass ich im Kurs bleibe und den Speed aufbaue und mitnehme", betonte Liensberger.

"Die Mädchen sind wirklich schnell", freute sich Vlhova über den am Ende doch auch glücklichen Sieg. "Ich muss immer am Limit sein, denn sie fordern mich gewaltig." Auch Gisin sprach von schwierigen Bedingungen. "Ein perfekter Lauf war nicht mehr drin. Deshalb bin ich trotz Fehler im Schlusshang sehr, sehr zufrieden. Es war ein großes Ziel von mir, eines Tages in Zagreb auf dem Podium zu stehen", sagte die Schweizerin.

Leer ging diesmal die vierfache Snow-Queen-Trophy-Gewinnerin Mikaela Shiffrin aus, die US-Amerikanerin wurde nur Vierte und verpasste ihr 100. Weltcup-Podium. Während die Rückstande von Gisin (+0,22 Sek.) und Shiffrin (+0,27) die extrem enge Spitze verdeutlichen, fiel die übrige Konkurrenz nach den Top vier deutlich ab: die fünftplatzierte Kanadierin Erin Mielzynski lag bereits 1,40 zurück.

Chiara Mair beendete das Rennen als Neunte (+2,42), Katharina Gallhuber belegte den 11. Platz (+2,59). Beide fielen nach Platz sechs beziehungsweise neun zur Halbzeit zurück. "Es war sehr, sehr schwierig im zweiten Lauf mit den Spuren. Ich habe nicht ganz das umsetzen können, was ich wollte", analysierte Mair. Es habe sie "schon zweimal rausgespeckt, wo ich nicht einmal das Tor berührt habe. Dann findet man schwer wieder in den Rhythmus rein", meinte die Tirolerin.

Franziska Gritsch fädelte als Halbzeit-18. im Finale ein, Katharina Huber geriet wenige Tore vor dem Ziel in Rücklage und stürzte. Bis dahin hatte die Niederösterreicherin gute Zwischenzeiten aufgewiesen. "Ich habe mich geärgert, dass ich im ersten so viel verloren habe unten, und wollte jetzt bis ins Ziel durchziehen. Das ist sich leider nicht ausgegangen", ärgerte sich Huber. "Es tut gerade ganz schön weh."

Wenige Tage nach dem schweren Erdbeben in Kroatien sorgte das Wetter für schwierige Bedingungen. Regen, Nebel und Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt machten der Piste und dadurch den Läuferinnen zu schaffen. Die 19-jährige Tirolerin Lisa Hörhager verpasste bei ihrem Weltcup-Debüt als 48. den Sprung unter die Top 30. Katharina Truppe, Bernadette Lorenz und Marie-Therese Sporer schieden im ersten Durchgang aus.

Im Gesamt-Weltcup baute Vlhova ihre Führung aus. Mit 615 Punkten liegt sie 128 vor Gisin, Shiffrin (385) ist Dritte. Mit nur fünf Zählern weniger spuckt die Rangliste Liensberger als Vierte aus. Noch enger ist es im Slalom-Weltcup: Vlhova (350) führt vor Gisin (285), Liensberger (280) und Shiffrin (235). Weiter geht es für die Alpin-Damen am kommenden Wochenende mit den Speed-Bewerben (Abfahrt, Super-G) in St. Anton, am 12. Jänner steht dann in Flachau der nächste Flutlicht-Slalom auf dem Programm.

ribbon Zusammenfassung
  • Katharina Liensberger nähert sich an, hat sich aber auch im Zagreb-Slalom ganz knapp geschlagen geben müssen.
  • Am Sonntag war es die Weltcup-Führende Petra Vlhova, die der Vorarlbergerin den Sieg aus den Händen riss.
  • Die Slowakin gewann mit einem Vorsprung von fünf Hundertstelsekunden, Dritte wurde Semmering-Siegerin Michelle Gisin aus der Schweiz.
  • Das Rennen entschied sich auf den letzten Metern im Steilhang.