Salzburg gewinnt wildes Spitzenspiel bei Sturm Graz
Mads Bidstrup (48.) sorgte nach zwei Remis für den nicht unverdienten ersten Saisonerfolg im direkten Duell, dessen hitziger Charakter nach einer Rudelbildung für Sturms Jon Gorenc Stankovič und Dimitri Lavalée (jeweils Rot) sowie Salzburgs Lucas Gourna-Douath (Gelb-Rot) mit drei Platzverweisen endete.
Vorfreude auf heißes ÖFB-Cup-Duell
Das machte Gusto auf das Wiedersehen der beiden Teams im Cup-Halbfinale am Donnerstag (20.45 Uhr) in Salzburg.
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Sturm-Coach Christian Ilzer musste mit Otar Kiteishvili eine zentrale Figur vorgeben. Der Georgier brachte von der erfolgreichen EM-Qualifikation eine Wadenblessur mit, die man nicht mehr rechtzeitig in Griff bekam. William Böving rückte eine Etappe zurück ins Mittelfeld, seinen Part wiederum übernahm Youngster Amady Camara.
Salzburgs Trainer Gerhard Struber hielt an der Elf vom 5:1 zum Meistergruppenauftakt gegen Hartberg fest, auch weil Kapitän Amar Dedić neuerlich auf der Ausfallliste aufschien und rechts hinten wieder von Flavius Daniliuc vertreten wurde.
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Sturm, angepeitscht vom eigenen Anhang in der mit 15.372 Zuschauer:innen fast ausverkauften Merkur Arena, schwang zu Beginn der ersten Hälfte mit aggressivem Pressing den Taktstock und tauchte einige Male im gegnerischen Drittel auf - gerade Mika Biereth stand dabei im Fokus.
Fernando im Mittelpunkt des Geschehens
Vorläufig kulminierte das intensive, zweikampfbetonte Duell in einem Kopf-Zusammenstoß zwischen Sturms David Affengruber und Salzburg-Stürmer Fernando (12.), Letzterer setzte mit Turban fort.
Sein Team schaffte es in der Anfangsphase nur in seltenen Momenten bis in die Nähe des gegnerischen Tors. Erst nach rund 25 Minuten kamen mehr Impulse von den Gästen, die ihre Umschaltmomente besser nutzten. Immer wieder strahlte vor allem Fernando Gefahr aus.
In der 29. Minute ging sein Schuss relativ knapp am Tor vorbei, kurz vor der Pause verfehlte er neuerlich zweimal den Kasten von Sturm deutlich (40., 43.).
Goldtor zum Start der zweiten Hälfte
Kurz nach Wiederbeginn belohnten sich die Salzburger dann aber doch. Nach Einwurf und Kopfballduell kam der Ball auf rund zwölf Metern zu Bidstrup, der mit einem satten Volley via Innenstange des kurzen Ecks auf 1:0 für die Gäste stellte. Sturm reagierte, hatte in seiner besten Phase in dieser Partie aber kein Glück. Jusuf Gazibegović klopfte mit einem Weitschuss in Richtung langes Eck an der Stange an (55.).
Szymon Włodarczyk und Max Johnston kamen nach einer Stunde ins Spiel von Sturm, das sich nun wieder härter tat. Ein klarer Fehlschuss von Alexander Prass ging weit vorbei (69.), auf der Gegenseite brachte Fernando ein weites Zuspiel allein vor dem insgesamt nur wenig beschäftigten Goalie Vítězslav Jaroš nicht unter Kontrolle (66.).
Gegen Ende jubelte Salzburg nach Freistoß und Kopfballtreffer von Strahinja Pavlović zu früh (80.), der VAR bestätigte die Abseitsentscheidung gegen Petar Ratkov und hielt die Partie damit spannend. Im Finish der mit 13 Minuten Nachspielzeit versehenen Partie versuchte sich Sturm noch einmal im Powerplay, blieb dabei aber glücklos.
Wilde Schlussphase in Graz
Einziger "Höhepunkt" blieb ein kurzer Ringkampf zwischen Gorenc Stankovič bzw. Lavalee und Gourna-Douath (95.) infolge dessen gelbwürdigen Fouls. Erst flogen Gorenc Stankovič und Gourna-Douath vom Platz, nach VAR-Check schließlich auch Lavalee. Nach Abpfiff gab es noch heftige Diskussionen am Platz, auch Sturm-Sportdirektor Andreas Schicker holte sich dabei Rot ab.
Zusammenfassung
- Tabellenführer Red Bull Salzburg hat auf dem Weg zum elften Meistertitel in Serie einen wichtigen Schritt getan.
- Am Sonntag setzten sich die "Bullen" im eher chancenarmen Gipfeltreffen bei Sturm Graz mit 1:0 (0:0) durch und vergrößerten den Abstand auf ihren ersten Verfolger acht Runden vor Schluss der Fußball-Bundesliga auf fünf Punkte.
- Mads Bidstrup (48.) sorgte nach zwei Remis für den nicht unverdienten ersten Saisonerfolg im direkten Duell, dessen hitziger Charakter nach einer Rudelbildung mit drei Platzverweisen endete.