Evans stellt Alcaraz bei US Open vor bisher härteste Aufgabe
In einem unterhaltsamen Match war Alcaraz nie nahe einer Niederlage, im vierten Satz wehrte er alle Angriffe von Evans ab - bei einem der zahlreichen spektakulären Schläge des Jungstars schaute der 33-Jährige nur ungläubig und warf seinen Schläger frustriert ins Netz. "Es war ein ziemlich gutes Match", sagte Alcaraz. "Es waren großartige Punkte dabei, die uns beide lächeln ließen."
Der aktuelle Weltranglistenerste trifft nun unerwartet auf Matteo Arnaldi. Der Italiener überrascht bei seiner ersten US-Open-Teilnahme, sein Glanzstück lieferte der 22-Jährige mit einem klaren 6:3,6:4,6:3 gegen den Briten Cameron Norrie (Nr. 16). Dessen Landsmann Jack Draper wiederum verhinderte, dass mit Michael Mmoh ein fünfter US-Amerikaner im Achtelfinale steht. Draper hatte nach den French Open zweieinhalb Monate wegen einer Schulterblessur pausiert, nun gab er gegen Mmoh den ersten Satz im Turnierverlauf ab.
Die vier noch im Bewerb befindlichen US-Amerikaner befinden sich in der unteren Tableau-Hälfte. Kommt da Frances Tiafoe (10) im Achtelfinale über den Australier Rinky Hijikata hinweg, steht fix zumindest ein Lokalmatador im Halbfinale. Ganz genauso übrigens die Situation bei den Frauen. Vorausgesetzt die unerwartet so weit gekommene Peyton Stearns übersteht gegen die Tschechin Marketa Vondrousova (9) auch die nächste Hürde, haben die US-Frauen zumindest eine unter den letzten vier.
Ein Generationenduell bei den Männern gewann Jannik Sinner, er gewann gegen den 16 Jahre älteren Schweizer Stan Wawrinka 6:3,2:6,6:4,6:2. Der 22-jährige Südtiroler trifft in der nächsten Runde auf Alexander Zverev, diese Phase erreichte der Deutsche in New York zum vierten Mal in Folge. Der Olympiasieger besiegte den Bulgaren Grigor Dimitrow 6:7(2),7:6(8),6:1,6:1. Sinner wie Zverev sind noch ohne Major-Titel. "Sascha ist physisch wieder stark und er serviert sehr, sehr gut", meinte Sinner über seinen kommenden Gegner.
Daniil Medwedew hat seinen Major-Titel schon, errungen vor zwei Jahren in Flushing Meadows. Um 1.30 Uhr Ortszeit zog der Russe ins Achtelfinale ein, indem er mit einem 6:2,6:1,7:6(6) den über zwölf Matches gelaufenen Siegeszug des argentinischen Kitzbühel-Triumphators Sebastian Baez stoppte. Seit 2018 ist Medwedew mit 18 Titeln, 27 Endspielen und 231 Siegen der erfolgreichste Hartplatz-Spieler auf der Tour. Diese Bilanz stellt als Nächster der Australier Alex de Minaur auf die Probe.
Andrej Rublew wiederum gewann mit einem 3:6,6:3,6:1,7:5 gegen Arthur Rinderknech und damit den dritten Franzosen hintereinander. Rublew trifft in seinem vierten US-Open-Achtelfinale in fünf Jahren auf Draper. Der war wie Hijikata von außerhalb der Top 100 in dieses Turnier gegangen.
Bei den Frauen ließ die 25-jährige Sabalenka der Französin Clara Burel mit 6:1,6:1 in 60 Minuten keine Chance. Die in den vergangenen beiden Jahren in New York im Halbfinale gestandene Belarussin trifft in der Runde der besten 16 auf Daria Kasatkina, die Russin bezwang die belgische Qualifikantin Greet Minnen 6:3,6:4. Sabalenka kann nach den US Open zur Nummer eins werden, dafür muss sie bei diesem Major mindestens so gut abschneiden wie die polnische Spitzenreiterin Iga Swiatek.
Weitere US-Hoffnungen bei den Frauen neben Coco Gauff sind weiterhin Stearns, Jessica Pegula und Madison Keys. Letztere beiden feierten Drei-Satz-Siege und sicherten sich damit das direkte Duell im Achtelfinale. Die Nummer fünf des Turniers, die Tunesierin Ons Jabeur, trifft nach einem 5:7,7:6(5),6:3 gegen die Tschechin Marie Bouzková dort auf die Chinesin Zheng Qinwen.
Zusammenfassung
- Der topgesetzte Titelverteidiger Carlos Alcaraz hat bei den Tennis-US-Open seinen ersten Satzverlust hinnehmen müssen, aber doch das Achtelfinale erreicht.
- Der 20-jährige Spanier musste am Samstag beim 6:2,6:3,4:6,6:3 gegen den Briten Daniel Evans (Nr. 26) seine bisher härteste Bewährungsprobe bei dieser Auflage des Grand-Slam-Turniers von New York bestehen.
- Bei den Frauen kam unter anderem Aryna Sabalenka in die Runde der letzten 16.