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"Business as usual" für Bayern - Chelsea schickt Warnung aus

Der ungefährdete Einzug ins Viertelfinale der Fußball-Champions-League war für den FC Bayern beinahe "business as usual". Mit einem 2:1 gegen Lazio Rom wurde das nächste Teilstück auf dem Weg zur anvisierten Titelverteidigung zurückgelegt. Quasi im Vorbeigehen wollten die Verantwortlichen auch interne Diskrepanzen zwischen Trainer Hansi Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic aus dem Weg geräumt haben.

Gespannt blicken die Bayern nun am Freitag nach Nyon, wo die Auslosung der Runde der besten Acht auf dem Programm steht. Als möglicher Gegner brachte sich am Mittwochabend auch Chelsea in Position. Die "Blues" besiegten Atletico Madrid daheim mit 2:0 und bleiben unter Thomas Tuchel defensiv kaum überwindbar. Flick und Tuchel sorgten auch für ein Novum: Gemeinsam mit Jürgen Klopp (Liverpool) und Edin Terzic (Dortmund) stehen vier deutsche Trainer im Viertelfinale - das hat zuvor noch keine Nation geschafft.

Flick war zufrieden. "Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, ist schon so, wie ich mir das vorstelle", sagte er nach dem nie gefährdeten Erfolg gegen Lazio. Der Trainer der Römer war ob der knappen Niederlage fast erleichtert. "Wir verlassen den Wettbewerb mit erhobenem Haupt", meinte Simone Inzaghi. Eine Aufholjagd war für sein Team nach dem 1:4 im Hinspiel praktisch unmöglich. Dementsprechend lief auch die Partie. Die Bayern konnten bei ihrem insgesamt 19. Viertelfinal-Einzug - eine Rekordmarke - am Ende sogar Kräfte sparen.

David Alaba durfte eine halbe Stunde auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld agieren. Der Wiener übernahm nach dem Austausch von Thomas Müller auch die Kapitänsschleife, da der erkältete Schlussmann Manuel Neuer passen durfte. Keine Pause gönnte sich Robert Lewandowski. Der Pole traf zum 1:0 per Foulelfmeter (33.). Seine 39 Pflichtspieltore in 35 Spielen sind mit Abstand der Bestwert in Europa. Es folgt Dortmunds Erling Haaland mit 31 Treffern. Eric Maxim Choupo-Moting (73.) sorgte für das 2:0, ehe Lazio durch Marco Parolo (82.) noch verkürzte.

Flick berichtete danach von einem klärenden Gespräch mit Salihamidzic. "Wir sind beide aufeinander zugegangen und haben es aus der Welt geschaffen, ganz im Sinne des Vereins. Das war ein kurzes Gespräch", sagte Bayerns Trainer auf Sky. Zuvor waren Gerüchte aufgekommen, wonach es Unstimmigkeiten bei der Transferpolitik gegeben habe. Vonseiten der Spieler wurde dies verfolgt. "Am Ende des Tages wäre es schöner bei dem Erfolg, wenn auch Ruhe einkehrt, wenn man vor allem intern nicht Zündstoff nach außen gibt", sagte Joshua Kimmich dazu.

Aus London gab es kämpferische Töne zu hören. "Ich bin sicher, dass niemand gegen uns spielen will", sagte Tuchel vor der Auslosung. "Wir haben keine Angst und nehmen, was kommt", meinte der Deutsche. Chelsea steht erstmals seit sieben Jahren wieder im Viertelfinale.

Als Hakim Ziyech (34.) nach dem 1:0 im Hinspiel gegen Atletico daheim weiter nachlegte, war die Geschichte des Spiels schon geschrieben. Chelsea ließ gegen Luis Suarez und Co. so gut wie nichts zu. Emerson Palmieri (94.) traf noch in der Nachspielzeit. Mit der unter dem seit Jänner an der Stamford Bridge arbeitenden Tuchel etablierten Sicherheit sind die "Blues" ein ernst zu nehmender Gegner. Auch ihre Konstanz - sie haben keines der letzten 14 Pflichtspiele verloren - muss eine Warnung an die Konkurrenz sein.

"Das Wichtigste ist, dass wir es auch verdienen. Wir spielen mit einem besonderen Zusammenhalt, und Ergebnisse wie dieses geben einem das gewisse Gefühl, besondere Dinge erreichen zu können", hielt Tuchel fest. Die Hinspiele im Viertelfinale werden am 6./7. April ausgetragen, die Rückspiele finden eine Woche später statt. Auch die möglichen Halbfinal-Paarungen werden bei der Auslosung ermittelt.

ribbon Zusammenfassung
  • Der ungefährdete Einzug ins Viertelfinale der Fußball-Champions-League war für den FC Bayern beinahe "business as usual".
  • Quasi im Vorbeigehen wollten die Verantwortlichen auch interne Diskrepanzen zwischen Trainer Hansi Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic aus dem Weg geräumt haben.
  • Als möglicher Gegner brachte sich am Mittwochabend auch Chelsea in Position.
  • "Wir verlassen den Wettbewerb mit erhobenem Haupt", meinte Simone Inzaghi.