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Austria und der WAC wollen den Play-off-Platz absichern

Die Austria und der WAC treffen in der vorletzten Runde der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga im direkten Duell um die Chance auf ein Europacup-Ticket aufeinander. Der Sieger hat am Samstag den Play-off-Startplatz sicher. Auch ein Remis in Wien könnte beiden Teams reichen, sollte Blau-Weiß Linz bei Abstiegskandidat Austria Lustenau verlieren. Altach kann sich mit einem Punkt bei der WSG Tirol seiner Abstiegssorgen entledigen. Anpfiff ist jeweils um 17.00 Uhr.

Drei Clubs rittern um die zwei zu vergebenden Europacup-Play-off-Plätze. Die Wiener Austria (26 Punkte) ist in der Pole Position vor dem WAC (25) und Aufsteiger Blau-Weiß Linz (22). Im Spitzenspiel der Runde befindet sich Wolfsberg nach dem 1:0 in Altach vorige Woche einen Aufwärtstrend. Trainer Manfred Schmid schob dennoch der Austria die "klare" Favoritenrolle zu. "Wir wollen aber in jedem Fall einen Europacup-Platz erreichen", merkte der Wolfsberger Cheftrainer an. Er hat im Angriff Augustine Boakye wieder dabei. Und erwartet sich "eine Partie, in der zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die Fußball spielen können und wollen".

Das Team der Wiener Austria ließ von ihrem Können zuletzt bei der 0:2-Blamage bei Schlusslicht Lustenau wenig durchblicken. In den jüngsten drei Partien schrieben die Violetten nur einen Zähler an. Am Samstag erwartet Coach Michael Wimmer daher von Beginn an die "Gier" auf den Erfolg, wie er am Freitag gebetsmühlenartig betonte. Er habe in dieser Woche im Training eine Mannschaft gesehen, "die lebt, die Gas gibt". Das gelte es auch umzusetzen. Wimmer kündigte nach der Vorstellung gegen Lustenau mit "katastrophalem Zweikampfverhalten" auch personelle Umstellungen an.

Blau-Weiß Linz kann am Samstag mit einem Sieg im Gastspiel bei Schlusslicht Austria Lustenau den Druck auf das Top-Duo hochhalten. Noch entscheidender aber ist die Partei für die Hausherren, die im Abstiegskampf unbedingt einen Sieg brauchen. Wenn Altach das Parallelspiel bei der WSG Tirol verliert, stünde im Saisonfinish in der nächsten Woche ein "Finale" um den Klassenerhalt an. Tritt dies nicht ein, ist Lustenaus Gang in die 2. Liga besiegelt.

Da kommt es gerade recht, dass die seit der 6. Runde zurückliegenden Vorarlberger ausgerechnet gegen Blau-Weiß Linz eine positive Bilanz vorweisen. Zwei 0:0 und ein 2:0-Heimsieg stehen gegen den Aufsteiger zu Buche. "Also steht einem Sieg nichts im Wege", sagte Austria-Trainer Andreas Heraf dazu. Dass seine Mannschaft offensiv in den vergangenen Wochen zulegen konnte, sorgt für weiteren Optimismus. "Wir haben uns endlich mit Toren belohnt", so Heraf. Er muss freilich nun auch auf Lukas Fridrikas (Kapseleinriss im Knöchel) und Anderson (Innenbandriss im Knie) verzichten, für beide ist die Saison vorzeitig beendet.

Besonders aufpassen wollen die Vorarlberger auf Ex-Lustenau-Stürmer Ronivaldo, der für die Linzer auch beim 3:2 bei der WSG in der Vorwoche traf. Es war der dritte Sieg in Folge für die Oberösterreicher. Um die Chance auf einen Top-zwei-Platz zu wahren ist laut Blau-Weiß-Coach Gerald Scheiblehner nun einmal viel Arbeit nötig. "Uns erwartet ein extrem schwieriges Auswärtsspiel. Austria Lustenau wird alles in die Waagschale werfen, um ein Finale gegen Altach zu ermöglichen", meinte der BW-Trainer. "Wir wollen mit einem Sieg die Voraussetzungen für einen Hexenkessel in Linz schaffen, um gegen die (Wiener) Austria noch die Chance auf ein Play-off Spiel zu haben." Fabio Strauss fehlt bei den Linzern aufgrund einer Sperre.

Auf ein Abstiegs-Finale gegen Lustenau kann der SCR Altach gerne verzichten. Mit einem Punkt bei der WSG Tirol wären die Rheindörfler aber schon vorzeitig alle Sorgen los, und genau das ist auch das Ziel von Trainer Joachim Standfest. "Die Mannschaft weiß, was es geschlagen hat. Wir hatten eine gute Trainingswoche, werden bis zu unserem letzten Hemd raufen und kämpfen und versuchen, unser Ziel festzumachen", kündigte Standfest an. Auch die Fans wissen Bescheid. Rund 1.000 Anhänger werden das Team, teilweise in einem eigens organisierten Sonderzug, nach Innsbruck begleiten.

Standfest war bemüht, den positiven Aspekt der Schnittpartie am Tivoli hervorzuheben. "Für solche Spiele wird man Fußballer. Das sind die Spiele, an die man sich ein Leben lang erinnert." Von der WSG erwartet der Coach eine harte Gegenwehr, selbst wenn es für die Tiroler weder gegen den Abstieg noch um einen Europacup-Platz geht.

Für die WSG hat das Match aber einen besonderen emotionalen Aspekt, schließlich handelt es sich um das letzte Heimspiel unter dem mit Saisonende nach elf Jahren scheidenden Langzeit-Trainer Thomas Silberberger. Der 50-Jährige ist allerdings ganz auf das Sportliche fixiert. "Uns ist die Ausgangssituation bewusst. Aber beide Clubs hatten davor 30 Runden lang Zeit, den Klassenerhalt zu sichern. Wir schauen nur auf uns", meinte Silberberger.

ribbon Zusammenfassung
  • In der vorletzten Runde der Fußball-Bundesliga kämpfen Austria und der WAC um einen Europacup-Play-off-Platz, wobei beide Teams bei einem Unentschieden und einer Niederlage von Blau-Weiß Linz sicher dabei sind.
  • Der WAC, der nach einem 1:0-Sieg gegen Altach im Aufwärtstrend ist, sieht sich trotz der Favoritenrolle der Austria als ernsthaften Anwärter auf den Play-off-Platz.
  • Blau-Weiß Linz, mit 22 Punkten auf dem Konto, könnte mit einem Sieg gegen das Schlusslicht Austria Lustenau den Druck auf das Spitzenduo erhöhen.
  • Der SCR Altach könnte mit einem Punktgewinn gegen die WSG Tirol bereits vorzeitig den Klassenerhalt sichern, unterstützt von rund 1.000 mitreisenden Fans.
  • Das letzte Heimspiel des WSG-Trainers Thomas Silberberger, der die Tiroler nach elf Jahren verlässt, verspricht eine hohe emotionale Intensität.